Der Chef trinkt ein bisserl viel

Kolumne "Führungsfehler". Nüchtern war er ein friedfertiger Mensch. Wobei nüchtern ein relativer Begriff war.

Quer über sein Unternehmen hatte der Geschäftsführer Zapfstellen verteilt, an denen er unauffällig nachtanken konnte. Er musste nur für gleichmäßigen Pegelstand sorgen, dann war er fit und leistungsfähig.

Doch auf der Weihnachtsfeier kam er außer Takt. Es gehörte sich schließlich für den Chef, mit seinen Leuten anzustoßen. Mit allen. Und er hatte schon recht viele.

Um Mitternacht wechselte er dann von Dr. Jekyll auf Mr. Hyde. Erst taumelte er nur und redete ein wenig undeutlich. Dann sah er diesen Schönling aus dem Verkauf mit der süßen kleinen Praktikantin tanzen, auf die er selbst ein Auge geworfen hatte.

Nun war er nicht mehr zu halten. Er wankte auf die Tanzfläche, packte den Schönling an der Schulter und schimpfte unflätig auf ihn ein (die Details wollen wir uns hier ersparen). Ein paar Mutige hielten ihn zurück, seine treue Sekretärin redete beschwichtigend auf ihn ein. Das letzte, was er sah, war die kleine Praktikantin, die in der Menge verschwand.

Dann riss ihm der Film. Das war vielleicht auch gut so.

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Ähnlichkeiten mit realen Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.

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