Ski alpin: Südtiroler Fortsetzung der Elch-Jagd

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Auch in Gröden heißt der Favorit Aksel Lund Svindal. Im Gegensatz zum Super-G wartet der Norweger im Abfahrtsklassiker noch auf den ersten Sieg.

Gröden. In der Abfahrt ist in dieser Saison Aksel Lund Svindal das Maß aller Dinge, die Jagd auf den zweifachen Saisonsieger findet an diesem Samstag (12.15 Uhr, live ORF eins) in Gröden ihre Fortsetzung. Nachdem Norwegens „Super-Elch“ zuletzt in den USA von einem Magen-Darm-Virus geschwächt war, meldete er sich im ersten Abfahrtstraining zurück, fuhr vor Gröden-Spezialist Steven Nyman (+0,23 Sek.), der seine drei Weltcupsiege (2006, 2012, 2014) allesamt dort gefeiert hat, und dessen US-Landsmann Travis Ganong (+0,42) Bestzeit.

Dreimal hat Svindal den Super-G in Gröden bereits gewonnen und ist auch für Freitag der große Favorit. In der Abfahrt aber hat es der 31-Jährige noch nie auf das Podest geschafft – ein vierter Platz beim letzten Antreten 2013 blieb das höchste der Gefühle. „Ich fühle mich wieder gut“, betonte der Norweger, der im Gesamtweltcup 123 Punkte hinter Marcel Hirscher liegt und wieder Boden gut machen könnte. Denn trotz seines Sensationssieges in Beaver Creek setzt der Salzburger in den Speedbewerben in Gröden aus, um Kräfte für den Technik-Block in Alta Badia mit Riesentorlauf (Sonntag) und Parallel-RTL (Montag) zu sparen.

Langes Warten auf ÖSV-Sieg

Die Österreicher, die beim Südtiroler Klassiker bereits seit 2008 (Michael Walchhofer) auf einen Abfahrtssieg warten, taten sich im ersten Herantasten an die Saslong erneut schwer. Als bester ÖSV-Läufer klassierte sich Otmar Striedinger auf dem 19. Rang, dahinter folgten Matthias Mayer (20.), Max Franz (24.) und Hannes Reichelt (31.). „Gröden ist definitiv der schwerste Ort für uns, um zu gewinnen. Warum das so ist, kann ich nicht sagen“, sagte Reichelt, der im Super-G zwei Podestplätze vorweisen kann, es in der Abfahrt aber noch nie in die Top Ten geschafft hat.

Auch Mayer, im Vorjahr als Siebenter bester ÖSV-Läufer, wirkte ob des großen Rückstandes ratlos. „Das zipft mich schon etwas an“, meinte der Abfahrts-Olympia-Sieger. Einzig Striedinger war einigermaßen zufrieden. „Für das erste Mal war das eine ganz gute Fahrt“, meinte der Kärntner, der nach einem Materialwechsel von Blizzard zu Rossignol noch nach der perfekten Abstimmung sucht.

Uneingeschränktes Lob gab es für das Organisationsteam, das den anhaltend warmen Temperaturen der vergangenen Wochen getrotzt und trotz ausbleibenden Schneefalls ganze Arbeit verrichtet hat. Dass die Piste in einem rennbereiten Zustand ist, sei „wie im vergangenen Jahr ein Wunder“, richtete FIS-Renndirektor Markus Waldner aus. „Ein Wahnsinn, wie sie das hingekriegt haben“, lobte auch Mayer. In den vergangenen Tagen wurden auch die Sturzräume mit genügend Schnee versorgt.

Die Wellen und Sprünge seien aufgrund der geringen Schneedecke prinzipiell nicht schwieriger zu fahren als in den Jahren zuvor. Etwas langsamer sei es, meinten die topplatzierten Svindal und Nyman. „Gewisse Wellen sind stärker zu spüren, andere wieder nicht“, erklärte Peter Fill, der in der Disziplinenwertung 88 Punkte hinter Svindal liegt und in Gröden noch auf einen Top-Ten-Platz wartet. (swi)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.12.2015)

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