Das Thema der Zwangsprostituierten während des Zweiten Weltkriegs war bisher das größte Hindernis für eine Verbesserung der Beziehungen zwischen den beiden ostasiatischen Staaten.
Südkorea und Japan haben sich in ihrem jahrzehntelangen Streit über das bittere Kapitel der südkoreanischen Zwangsprostituierten während des Zweiten Weltkriegs geeinigt. Er habe mit seinem japanischen Kollegen Fumio Kishida ein "endgültiges und unwiderrufliches Abkommen" erzielt, erklärte Südkoreas Außenminister Yun Byung Se nach einem Treffen mit Kishida am Montag in Seoul.
Kishida fügte hinzu, Tokio biete eine Entschädigung von insgesamt einer Milliarde Yen (7,59 Mio. Euro) für die Zwangsprostituierten an. Überdies drücke Regierungschef Shinzo Abe gegenüber den Opfern eine "Entschuldigung und Reue vom Grunde seines Herzens" aus. Die japanische Regierung fühle sich verantwortlich, sagte Kishida. Über den Wortlaut der Erklärung war lange gerungen worden.
Nach Schätzungen von Historikern wurden im Zweiten Weltkrieg 200.000 Frauen aus Korea, China, Indonesien, den Philippinen und Taiwan gezwungen, japanischen Soldaten in Militärbordellen zu Diensten zu sein. Die damaligen Zwangsprostituierten werden in Japan beschönigend "Trostfrauen" genannt. Bisher weigerte sich Tokio, sich für die sexuelle Ausbeutung zu entschuldigen und die Opfer zu entschädigen. Der Streit lastete seit Jahrzehnten auf den Beziehungen zwischen Japan und Südkorea.
(APA/dpa)