Vonn sprintet zum rekordträchtigen Sieg

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Lindsey Vonn zieht mit 36. Abfahrtserfolg mit Moser-Pröll gleich und schreibt ein weiteres Kapitel Skigeschichte.

Zauchensee. Lindsey Vonn hat in Zauchensee ein weiteres Kapitel Skigeschichte geschrieben. Die US-Amerikanerin wurde in der Sprintabfahrt ihrer Favoritenrolle gerecht und feierte einen überlegenen Sieg vor der Kanadierin Larisa Yurkiw und Cornelia Hütter. Für Vonn war es der bereits 36. Abfahrtserfolg, damit stellte die 31-Jährige die Bestmarke von Annemarie Moser-Pröll ein. Die Salzburger Jahrhundertsportlerin verfolgte Vonns rekordträchtige Fahrt im Zielraum und war als eine der ersten Gratulanten zur Stelle. „Dieser Sieg und der Rekord bedeuten für mich sehr viel, denn Annemarie ist eine echte Legende in unserem Sport“, sagte Vonn, der noch 14 Siege auf den Allzeitrekord von Ingemar Stenmark (86Weltcuperfolge) fehlen. Bereits heute kann die US-Amerikanerin im Super-G (11.30 Uhr, live, ORF eins) nachlegen. Da die Schweizerin Lara Gut in der Abfahrt ausgeschieden ist, beträgt Vonns Rückstand im Gesamtweltcup zudem nur noch 58 Punkte.

Als einzige Läuferin war Vonn bei der letzten von nun insgesamt neun Sprintabfahrten der Damen vor 14 Jahren am Start gewesen, nun stellte sie ihr Ausnahmetalent erneut unter Beweis. Trotz Jetlags nach dem Kurztrip in die Heimat dominierte der US-Star im ersten Speedrennen des Jahres die Konkurrenz, lag bereits zur Halbzeit klar vorn. Im zweiten Durchgang genügte gar ein Sicherheitslauf zur Bestzeit. „Aufgrund meines großen Vorsprungs musste ich dann nicht mehr voll riskieren. Das Licht war schon schlecht, der Kurs rippig“, erklärte die 72-fache Weltcupsiegerin.

Für Österreich holte einmal mehr Hütter die Kastanien aus dem Feuer. Die Steirerin nahm im zweiten Durchgang volles Risiko und verbesserte sich vom vierten noch auf den dritten Rang – ihr bereits vierter Podestplatz in diesem Winter. „Das waren 120 Prozent Risiko, vielleicht ein bissl zu wenig Skifahren“, erklärte die 23-Jährige, die dem Sprintformat viel abgewinnen kann. „Das war von der Spannung her nicht zu toppen. Aber nochmals machen meine Nerven so etwas nicht mit“, scherzte Hütter. Zweitbeste Österreicherin wurde Nicole Schmidhofer als Fünfte, Elisabeth Görgl verbesserte sich vom 19. auf den neunten Platz.


Hirscher steht im Regen. Nebel und Regen erzwangen unterdessen in Adelboden die Absage des Herrenriesentorlaufs. Klatschnass kehrte Marcel Hirscher nach der Besichtigung unverrichteter Dinge ins Hotel zurück. „Es ist voll schade. Ich habe als einer der Ersten besichtigt, aber dann rutschen zweihundert Leute drüber. Und dann gibt das Ganze nach. Dann hat es keinen Sinn, sondern ist nur unnötig gefährlich“, meinte der Salzburger, der insgesamt schon fünfmal auf dem Chuenisbärgli triumphiert hatte.

Seit Donnerstag war die Piste teilweise heftigem Regen ausgesetzt, der feuchte Nebel machte am Samstag vorläufig alle Anstrengungen zunichte. Die Organisatoren kämpfen nun um die Austragung des für Sonntag geplanten Slaloms (10.30/13.30 Uhr, live, ORF eins). „Wir müssen den Schnee wieder zum Leben erwecken“, erklärte FIS-Renndirektor Markus Waldner.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.01.2016)

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