USA prüfen "militärische Optionen" in Libyen

Der Islamische Staat attackiert Öltanks in Libyen.
Der Islamische Staat attackiert Öltanks in Libyen.APA/AFP/STRINGER
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Washington ist besorgt über ein Erstarken des IS im Land. Die USA wollen vorbereitet sein, falls die Terrormiliz ihre Präsenz in Libyen ausbaut.

Zunächst waren es nur Gerüchte. Nun dürfte ein erneutes Eingreifen der USA in Libyen - mehr als vier Jahre nachdem eine Luftoffensive zum Sturz des Diktators Muammar Gaddafi führte - kurz bevor stehen. Die Ausbreitung der Jihadisten-Miliz im Land sei "besorgniserregend", erklärte Pentagon-Sprecher Peter Cook am Mittwoch. Es würden daher "militärische Optionen und eine Reihe anderer Maßnahmen" geprüft. Die USA wollten vorbereitet sein, falls der IS seine Präsenz in Libyen weiter verstärke.

Die USA dringen aber vor allem auf eine politische Lösung des Libyen-Konflikts, da sie kein Interesse daran haben, ihren Einsatz gegen den IS auszuweiten. US-Kampfjets bombardieren seit Herbst 2014 bereits Stellungen der Jihadisten im Irak und in Syrien. In Libyen arbeiten die USA derzeit mit lokalen Verbündeten zusammen, um den Machtgewinn des IS einzudämmen.

Allianz unter Italiens Führung

Federführend für eine Offensive in Libyen könnte Italien sein. Wie die "Presse" berichtete, sind Geheimpläne im Umlauf, die ein Eingreifen internationaler Alliierter auch ohne libysche Zustimmung andenken.

Im nordafrikanischen Staat herrscht seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 Chaos. Das Land wird von dutzenden bewaffneten Milizen beherrscht, die neben den beiden rivalisierenden Regierungen und Parlamenten um die Macht ringen. Die IS-Jihadisten konnten sich dadurch mit mindestens 3.000 Kämpfern im Land festsetzen.

Die internationalen Bemühungen um eine Beilegung der Krise hatten am Montag einen schweren Rückschlag erlitten, als das international anerkannte Parlament in Tobruk die von der UNO unterstützte Regierung der nationalen Einheit ablehnte.

(APA/dpa)

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