UNO: Missbrauch durch Blauhelme

Allein in der Zentralafrikanischen Republik wurden 22 Missbrauchsfälle bestätigt. Die Zahl der Vorwürfe ist gestiegen.

New York. Der Bericht wird erst im Februar veröffentlicht, aber mehrere Details haben die Vereinten Nationen vorab bekannt gegeben: Künftig soll jedes Land, dessen Truppen bei Friedensmissionen an Verbrechen beschuldigt werden, in ein öffentliches Register kommen. Hier können auch die Fortschritte bei den Ermittlungen gegen die betroffenen Soldaten nachverfolgt werden. Für die strafrechtliche Verfolgung der Täter sind nach UNO-Richtlinien die einzelnen Länder verantwortlich.

Hintergrund des Berichtes sind Missbrauchsvorwürfe gegen Blauhelme in der Zentralafrikanischen Republik. Im vergangenen Jahr wurden 22 Fälle von sexuellem Missbrauch durch UNO-Soldaten in dem krisengeschüttelten Land bestätigt. In weiteren Fällen wird noch ermittelt: Sechs Minderjährige sollen von Militärs und Polizisten aus der Demokratischen Republik Kongo, dem Senegal, dem Niger, Marokko sowie Bangladesch missbraucht worden sein. Weltweit wurden 69 Missbrauchsfälle durch UNO-Soldaten bekannt.

Zum ersten Mal seit fünf Jahren sei die Zahl der Vorwürfe wieder gestiegen, sagte Anthony Banbury, stellvertretender Generalsekretär für den Außendienst. Die namentliche Nennung der betroffenen Länder im neuen Register soll den Druck auf die Justiz erhöhen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.01.2016)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

UN-Generalsekretär Ban Ki-moon
Weltjournal

Sonderbeauftragte für UNO-Missbrauchsfälle ernannt

UN-Generalsekretär Ban Ki-moon übertrug der US-Diplomatin Jane Holl Lute die Aufgabe, den Umgang der Vereinten Nationen mit Missbrauchsfällen zu verbessern.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.