USA: Wenn Prostituierte für Hillary Clinton werben

Hillary Clinton bei einer Wahlkampfveranstaltung.
Hillary Clinton bei einer Wahlkampfveranstaltung.REUTERS
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Sexarbeiterinnen in Nevada wollen Hillary als erste US-Präsidentin im Weißen Haus sehen. Mit der Kampagne "Hookers for Hillary" hoffen sie aber auch auf Eigenwerbung.

Sie scheinen ungewöhnliche Unterstützer für Hillary Clintons Wahlkampf zu sein, die Mitarbeiterinnen der "Moonlite Bunny Ranch". Doch mit ihren Highheels, den knappen Outfits und einschlägigen Künstlernamen sehen die Prostituierten die Politikerin als geeignete Nachfolgerin für Barack Obama, berichtet der "Guardian". Nur wenige Tage nachdem die demokratische US-Präsidentschaftsanwärterin ihre Kampagne mit einem Online-Video unter dem Titel "Normale Amerikaner wollen einen Champion haben, und ich will dieser Champion sein" ins Leben rief, startete die "Moonlite Bunny Ranch" ihren eigenen Werbe-Feldzug.

Mit "Hookers for Hillary" (auf Deutsch: Nutten für Hillary) wollen Dennis Hof, Betreiber mehrerer legaler Bordelle in Nevada, und seine Mitarbeiterinnen Clinton ins Weiße Haus katapultieren - und ihr zuvor den Sieg gegen Bernie Sanders bei den Vorwahlen im Bundesstaat Ende Februar sichern. Sie setzen ihre Hoffnung in die einzige verbleibende Anwärterin für das Präsidentenamt. Denn die Frauen, die ihre Körper in Hofs Einrichtungen anbieten, sind gezeichnet. Bis vor Kurzem seien viele nicht versichert gewesen, manche hätten von Gehaltsscheck zu Gehaltsscheck gelebt, seien Opfer von Gewalt und Inzest geworden oder drogensüchtig gewesen, heißt es in dem Bericht.

PR-Aktion: Beide Seiten profitieren

"Ich unterstütze Hillary, weil sie gegen häusliche Gewalt vorgeht", sagt etwa Entice Love dem "Guardian". Die 26-jährige Mutter wurde in ihrer früheren Beziehung misshandelt. Ihre Kollegin Entice Love arbeite erst seit einem halben Jahr für Hof - um unabhängig für ihre Kinder sorgen zu können. Sie stehe mehr aus politischen Gründen hinter der Frau von Ex-Präsident Bill Clinton. "Wir helfen Hillary und wir helfen uns selbst. Frauen sollten sich gegenseitig unterstützen, nicht?", erzählt sie.

Dabei sei nicht die ganze "Moonlite Bunny Ranch"-Crew für Clinton - einige unterstützten auch Konkurrenten Bernie Sanders. Für Bordell-Besitzer Hof jedenfalls stecke dahinter auch unternehmerisches Kalkül. Er erhoffe sich davon Aufmerksamkeit für sein Etablissement. Die 31-jährige Hollywood pflichtet ihm bei, heißt es in dem Bericht: Von "Hookers for Hillary" könnten beide Seiten profitieren. Mit der Kampagne könne nicht nur die Ranch bekannter werden, sondern auch Hillary mehr Unterstützer hinter sich sammeln.

>>> Zum Bericht im "Guardian".

(maka)

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