Kritische Investoren stoßen kräftig Apple-Aktien ab

An Apple logo is seen at the Apple store in Munich
An Apple logo is seen at the Apple store in MunichREUTERS
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Der Technologieriese reagiert mit einem Aktienrückkauf. Diesen finanziert er nicht aus seinen riesigen Bargeldreserven, sondern steuerschonend aus Anleihen, die reißenden Absatz finden.

Die beiden US-Investoren Carl Icahn und David Einhorn haben ihre Beteiligung am US-Technologieriesen Apple deutlich nach unten gefahren. Der Investmentfonds Greenlight Capital von Einhorn hielt Ende Dezember mit 6,28 Millionen Aktien 44 Prozent weniger als noch drei Monate zuvor, wie am Dienstag (Ortszeit) aus Unterlagen für die US-Börsenaufsicht hervorging.

Carl Icahn reduzierte seine Beteiligung demnach um 13 Prozent und besaß Ende Dezember noch 45,76 Millionen Apple-Aktien. Vom Kapital von Apple hält Einhorn damit noch 0,1 Prozent. Icahn kommt auf 0,8 Prozent.

Die beiden Investoren gehören zu den Anlegern von Apple, die das Unternehmen in den vergangenen Jahren heftig kritisiert hatten. Sie warfen dem Technologieriesen vor, die Aktionäre nicht kräftig genug am Erfolg des Unternehmens teilhaben zu lassen. Als Reaktion darauf begann Apple damit, Aktien im großen Stil aufzukaufen.

Anleihen höher verzinst als US-Staatsanleihen

Das Geld dafür dürfte Apple nicht aus den Barreserven - das Unternehmen sitz auf einem riesigen Geldberg von 216 Milliarden Dollar - kommen, sondern aus Anleiheauktionen. Um Steuern zu sparen, nimmt der Technologiekonzern frische Mittel bei Investoren auf. Hintergrund ist steuerrechtliches Kalkül - da sich die Barreserven größtenteils außerhalb der USA befinden, würde bei Verwendung in der Heimat der Fiskus zuschlagen.

Der Elektronikkonzern versteigerte am Dienstag eine Anleiheserie mit sieben Laufzeiten von 2018 bis 2046, wie aus dem vorläufigen Entwurf des bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereichten Wertpapierprospekts hervorgeht. Die Auktion habe zwölf Milliarden Dollar (umgerechnet 10,8 Milliarden Euro) in die Kasse gespült, berichtete die "Financial Times" unter Berufung auf eingeweihte Kreise. Angesichts der hohen Nachfrage - die Gebote hätten über 28 Milliarden Dollar erreicht - habe Apple zwischenzeitlich eine Erhöhung auf 15 Milliarden Dollar diskutiert.

Finanzchef Luca Maestri hatte nach Vorlage der Quartalszahlen Ende Jänner bereits angekündigt, dass Apple 2016 sehr aktiv am Anleihemarkt sein werde.

Von Apple wurden sowohl Papiere mit variabler als auch mit fester Verzinsung angeboten, die zehnjährigen Schuldverschreibungen beispielsweise zu einer Rendite von etwa 3,3 Prozent, berichtete das "Wall Street Journal". Damit würden sie rund 1,5 Prozentpunkte mehr abwerfen als US-Staatsanleihen.

(APA/AFP/dpa)

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