Die Idee, Klosterneuburg als neuen Bezirk an Wien anzugliedern, wird von vielen belächelt. Rechtlich wäre es möglich.
In Klosterneuburg wird aktuell der Vorschlag diskutiert, das Bundesland zu wechseln und sich als 24. Bezirk in Wien eingliedern zu lassen. Ein fertiges Szenario, wie solch eine Anbindung an die Hauptstadt theoretisch funktioniert, gibt es nicht. Möglich wäre es aber trotzdem.
Dazu bräuchte es drei Gesetzesänderungen: In Wien, in Niederösterreich und beim Bund. Die jeweiligen Landtage und der Nationalrat müssten der Bundesländer-Grenzverschiebung zustimmen. Aber auch innerhalb der Parteien würde die Entscheidung diskutiert werden, meint Rudolf Gerlich vom Magistrat der Stadt Wien. Zusätzlich wäre für eine Angliederung an Wien eine Volksbefragung nötig.
Als 24. Bezirk von Wien hätte Klosterneuburg einen Bezirksvorsteher und 2 Stellvertreter. Außerdem einen Vertreter im Gemeinderat und im Landtag. Zusätzlich bekämen die Klosterneuburger ein eigenes Magistrat. Das gibt es bislang noch nicht. Für eine Passänderung müssen die Bewohner beispielsweise nach Wien.
Häufige Grenzverschiebung
Dass sich die Grenzen innerhalb der Wiener Bezirke verschieben, ist nichts neues. 2009 schrumpfte etwa der vierte Bezirk: Wieden trat seine Anteile am Naschmarkt sowie am Stadtentwicklungsgebiet Hauptbahnhof an die Nachbarbezirke Mariahilf und Favoriten ab. 2013 wurde die Grenze zwischen dem dritten und dem zehnten Bezirk neu gezogen. Grund war damals der Umbau des Hauptbahnhofes, der die bisherige Grenze - die Arsenalstraße - verschob.
Ein gänzlich neuer Bezirk wurde aber noch nie eingegliedert. Nach der Josefstadt und der City wäre Klosterneuburg der dritt kleinste in Wien.
(Red.)