Hirscher: „Es gibt noch genug Herausforderungen“

RTL DER HERREN IN HINTERSTODER: HIRSCHER (AUT)
RTL DER HERREN IN HINTERSTODER: HIRSCHER (AUT)(c) APA/BARBARA GINDL
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Der Salzburger könnte bereits am Wochenende in Kranjska Gora den Gewinn der fünften großen Kristallkugel perfekt machen.

Wien. Marcel Hirscher hat nach seinem insgesamt dritten Podestplatz im Super-G Blut geleckt. Der Techniker will künftig noch mehr Speed-Rennen fahren. „Es gibt noch so viele Herausforderungen“, sagte Hirscher, der am Mittwoch seinen 27. Geburtstag feiert. In Sachen Gesamtweltcup steuert der Salzburger auf einen persönlichen Rekord zu.

„Es wäre das Verrückteste, einen Super-G und eine Abfahrt zu gewinnen“, hatte Hirscher Ende Oktober vor dem Weltcupauftakt in Sölden gesagt. Das erste Ziel konnte er am 5. Dezember abhaken, als er in Beaver Creek siegte. Am Samstag war er in Hinterstoder Dritter. Zudem war er 2012 beim Weltcupfinale in Schladming im Super-G auf den dritten Platz gefahren. „Dass ich es im Super-G kann, habe ich mit zwei Podestplätzen und einem Sieg gezeigt. Vor allem bei dem geringen Aufwand, den ich dafür betrieben habe. Ich würde nicht sagen, dass ich das meiste Talent für die Disziplin mitbringe, aber sicherlich nicht weniger als für andere Disziplinen.“ Die größte nervliche Anspannung verursache die Besichtigung in der Früh. „Wenn man dann so merkt, wie man nervös wird, und nicht einschätzen kann, wie alles zum Fahren geht. Das ist das Schlimmste“, erläuterte Hirscher. In Zukunft möchte er sich auch ausgewählte Abfahrtsstrecken hinunterstürzen. In der kommenden Saison sollte das Thema jedoch nicht akut werden, wobei sich Hirscher nicht definitiv festlegen wollte. „Ich bin im Hier und Jetzt. Ich möchte die Saison fertigfahren und mir dann generell Gedanken machen.“ Herausforderungen gebe es noch genug. Olympisches Gold wäre zum Beispiel eine solche. „Da wird mir nicht fad.“

Für heuer hat Hirscher das Kapitel Speed erledigt – wenngleich er sich auch da eine Hintertür offen lässt. „Ich werde niemals Möglichkeiten im Vorfeld ausschließen. Fix ist gar nichts. Wenn ich jetzt dreimal einen Nuller mache, was nicht passiert, dann fliege ich nach Kvitfjell, weil dann habe ich eh keine Belastung gehabt. Es gibt immer einen Worst Case, bei dem man dann die Pläne über Bord werfen muss.“ In Kvitfjell könnte er einen weiteren Super-G bestreiten.

Über seine Geburtstagspläne wollte sich Hirscher nicht äußern. „Da bin ich arm. Ich habe praktisch nie meinen Geburtstag gefeiert, weil immer Rennen sind.“ Am Donnerstag reist der Skinomade weiter nach Kranjska Gora, wo er zwei Riesentorläufe (Freitag und Samstag) sowie einen Slalom (Sonntag) bestreitet. Hirscher könnte dort den Gewinn seiner fünften großen Kugel perfekt machen. Hält er in Slowenien seinen Vorsprung von 283 Punkten auf Henrik Kristoffersen, ist ihm das Kristall beim Finale nicht mehr zu nehmen.

In der Woche vor seinem 27. Geburtstag gab es vier verfrühte Geschenke: beim City-Event in Stockholm seinen sechsten Sieg in diesem Winter, in Hinterstoder die Podestplätze 13 bis 15. Hirscher fehlen nur noch drei Stockerlplätze, um seine Bestmarke aus der Saison 2012/13 zu toppen. Mit derzeit 1365 Zählern fehlen nur noch 170 auf seinen bisherigen Highscore aus derselben Saison (1535). (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.03.2016)

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