Historische Landung nach 340 Tagen im All

Scott Kelly wieder auf der Erde.
Scott Kelly wieder auf der Erde.REUTERS
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Der US-Astronaut Kelly und der Russe Kornijenko landeten nach einem Jahr auf der ISS in Kasachstan. Die Reise galt als Test für eine Mars-Mission.

Nach fast einem Jahr im Weltall hat der US-Astronaut Scott Kelly am Dienstag das Kommando der Internationalen Raumstation ISS abgegeben. Sein US-Kollege Timothy Kopra leitet nun die Geschicke der ISS. "Das ist eine große Ehre für mich. Scott ist ein echtes Vorbild", sagte Kopra bei der Zeremonie rund 400 Kilometer über der Erde.

Denn gemeinsam  mit dem Russen Michail Konijenko war der 52-Jährige Scott länger als üblich auf einer Weltraum-Mission: Insgesamt 340 Tage. Am Mittwoch sind die beiden in einer drei Tonnen schweren Sojus-Kapsel nach dreieinhalb Stunden Flug in der kasachischen Steppe gelandet. "Die frische Luft fühlt sich herrlich an", sagte Kelly nach dem Ausstieg.

Ursprünglich sollten die Raumfahrer eigenständig die Kapsel verlassen - auch bei einem langen Flug zum Mars wären sie nach der Landung auf dem Roten Planeten auf sich gestellt. Doch schließlich mussten Helfer des Bergungsteams ihnen buchstäblich unter die Arme greifen, wie die Flugleitzentrale bei Moskau mitteilte. Durch den Aufenthalt in der Schwerelosigkeit sind die Muskeln der Raumfahrer geschwächt. "Die Besatzung fühlt sich gut", sagte aber ein Sprecher.

Kelly knackt US-Rekord

Auch der Russe Sergei Wolkow kehrte am Mittwoch zur Erde zurück. Er hatte 128 Tage im All verbracht. Kurz nach der Landung wurde auf dem Twitter-Account der ISS dieses Video veröffentlicht.

Die Mission von Kelly und Kornijenko dauerte etwa doppelt so lange wie sonstige Einsätze auf der ISS. Sie gilt als Test für eine mögliche Reise zum Mars in vielen Jahren. Die beiden Männer hatten seit Ende März 2015 in der Schwerelosigkeit gearbeitet. Kelly ist der erste Nicht-Russe, der einen so langen Flug absolviert hat. Seine Zeit im Weltraum ist zudem US-Rekord. Den bisherigen Weltrekord stellte der Russe Waleri Poljakow 1995 mit 437 Tagen im All auf.

Während seiner Mission veröffentlichte Scott spektakuläre Bilder aus dem Weltall. Etwa den letzten Sonnenaufgang vor seiner Rückkehr zur Erde:

Oder Bilder vom Ozean:

Auf der Raumstation leisten nun noch ein Russe, ein US-Amerikaner und ein Brite Dienst. Der nächste bemannte Start vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan ist für den 19. März geplant. Dann fliegen zwei Russen und ein Amerikaner zur Raumstation.

(APA/dpa)

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