Flugzeugabsturz im Iran: Technischer Defekt vermutet

Teil der abgestuerzten Maschine im Iran
Teil der abgestuerzten Maschine im Iran(c) REUTERS (Caren Firouz)
  • Drucken

Die Behörden vermuten, dass die Maschine, die gestern 168 Menschen in den Tod riss, wegen eines technischen Defekts abgestürzt ist. Die beiden Flugschreiber der Tupolev sollen nun ausgewertet werden.

Der Flugzeugabsturz im Iran mit 168 Todesopfern ist wahrscheinlich durch einen technischen Defekt verursacht worden, sagte der Leiter des Krisenstabs im iranischen Verkehrsministerium, Ahmad Majidi.

Allerdings gab es dafür bei den letzten aufgezeichneten Gespräche zwischen den Piloten der seit 22 Jahren genutzten Unglücksmaschine und dem Tower offenbar keine Anzeichen. Die Gespräche seien "normal" gewesen und hätten keine Hinweise auf eine "technische Störung" enthalten, wurde Ahmed Momeni, Chef der iranischen Luftfahrtbehörde, von staatlichen Medien zitiert.

Black Box-Aufzeichnungen werden ausgewertet

Genauere Hinweise zur Unglückursache erhofften sich die Behörden von den Black Boxes der Tupolew, die am Donnerstag geborgen wurden. Flugdatenschreiber und Stimmenrekorder seien bei dem Absturz aber stark beschädigt worden, sagte Madschidi. Sollten die Experten in Teheran die Daten nicht auswerten können, würden die Black Boxes zu Analysen möglicherweise nach Russland geschickt, wo die Tupolew gebaut wurde.

Die Tupolew-Maschine der iranischen Fluglinie Caspian Airlines war am Mittwoch kurz nach dem Start in Teheran abgestürzt. Alle 153 Passagiere und 15 Crewmitglieder kamen dabei ums Leben. Unter ihnen waren zehn Mitglieder der iranischen Judo-Jugendnationalmannschaft und offenbar auch zwei australische Staatsbürger.

Leichen bis zur Unkenntlichkeit verbrannt

Die sterblichen Überreste der Opfer wurden zunächst nach Qazvin in Nordwest-Iran gebracht. Später sollen sie nach Angaben Majidis zur endgültigen Identifizierung nach Teheran transportiert werden. Mitglieder des Roten Kreuzes berichteten, die Leichen seien bis zur Unkenntlichkeit verbrannt.

Offiziellen Angaben zufolge waren 161 der 168 Opfer Iraner, die anderen stammten aus Armenien, Georgien und Australien. Erste Angehörige trafen am Donnerstag in Qazvin ein, um ihre Verwandten zu identifizieren.

Absturz 16 Minuten nach dem Start

Die Maschine war nahe der Stadt Kaswin nordwestlich der Hauptstadt Teheran auf ein Feld gestürzt. Das Flugzeug war auf dem Weg von Teheran nach Eriwan in Armenien, als es 16 Minuten nach dem Start zu dem Unglück kam. Hinweise auf die Ursache gab es bisher nicht.

Der Absturz war das neunte Flugzeugunglück der Caspian Airlines in den vergangenen sechs Jahren. Bei der Maschine handelte es sich um eine dreistrahlige Tupolew Tu-154; insgesamt besaß die iranische Airline vier dieser Flugzeugtypen russischer Bauart.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Weltjournal

Flugzeugabsturz im Iran - Alle 66 Insassen tot

Im Landesinneren des Iran ist am Sonntag ein Passagierflugzeug abgestürzt. Es gibt keine Überlebenden.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.