Totes Au-pair-Mädchen: Verdächtiger bestreitet Tat

Archivbild: Die versiegelte Wohnungstür der getöteten Amerikanerin
Archivbild: Die versiegelte Wohnungstür der getöteten AmerikanerinAPA/HERBERT P. OCZERET
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Der Gambier war nach seinen Angaben zum Zeitpunkt des Todes der Amerikanerin nicht mehr in Österreich. DNA-Spur belastet ihn offenbar.

Der Mann, der im Verdacht steht, im Jänner in Wien ein amerikanisches Au-pair-Mädchen getötet zu haben, zeigte sich in einer Einvernahme bei der Polizei nicht geständig. Er streitet ab, etwas mit dem Tod der jungen Frau zu tun zu haben. Eine DNA-Spur belastet den Verdächtigen jedoch.

"Er ist emotional sehr aufgeregt", sagte seine Verteidigerin Astrid Wagner am Dienstag. Sie hat den U-Häftling bereits mehrmals im Gefängnis besucht hat. "Er sagt, er war es nicht." Der Verdächtige behauptet, zum Tatzeitpunkt nicht mehr in Wien gewesen zu sein. Demnach soll der Gambier bereits im Dezember nach Italien abgeschoben worden sein. Danach reiste er in die Schweiz, wo er einen Asylantrag stellte. Astrid Wagner wird nun die Angaben ihres Mandanten überprüfen.

Sexuelles Verhältnis

Belastet wird der Gambier durch ein DNA-Gutachten. Im Bett und auf der Leiche der 25-Jährigen wurden Spermaspuren des Mannes entdeckt. Der Beschuldigte gab zu, mit der jungen Frau ein sexuelles Verhältnis unterhalten zu haben. Doch er habe nicht in ihrer Wohnung gewohnt. Mehrere Medien berichteten, dass das Opfer ihm Unterschlupf gewährt haben soll, um ihn vor der Abschiebung zu bewahren. Er habe nicht einmal einen Schlüssel gehabt, sagte Wagner. Die Anwältin rechnet damit, dass die Wiener Staatsanwaltschaft relativ bald Anklage wegen Mordes erheben wird.

Die Leiche der US-Studentin war am Abend des 26. Jänner in ihrer Ein-Zimmer-Wohnung in Wien-Wieden gefunden worden. Sie wurde erstickt. Der Tatverdächtige wurde neun Tage später in einer Schweizer Asylunterkunft in Kreuzlingen (Kanton Thurgau) verhaftet.

(APA)

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