Marktanteile der Radiosender wurden seit mindestens vier Jahren falsch erhoben und berechnet. GfK dementiert einen Zusammenhang mit den Manipulationen.
Alexander Zeh, Geschäftsführer von GfK Austria, ist zurückgetreten. Das bestätigte die GfK-Konzernpressestelle in Nürnberg am Donnerstag gegenüber der APA. Laut GfK besteht aber kein Zusammenhang mit den Manipulationen beim Radiotest.
Vor zwei Tagen war bekannt geworden, dass die Marktanteile der heimischen Radiosender seit mindestens vier Jahre falsch sind.
Der 44-jährige Zeh war seit April 2014 einer der beiden Geschäftsführer der österreichischen GfK-Tochter, zuvor seit 2008 Prokurist. Er selbst wollte sich dazu nicht äußern.
Ein GfK-Sprecher sagte, Zeh habe am Mittwoch in einem Meeting bekanntgegeben, das Unternehmen mit sofortiger Wirkung auf eigenen Wunsch zu verlassen, um sich neuen Aufgaben mit internationalem Fokus zu widmen. Zweiter Geschäftsführer ist Thomas Bachl, er leitet nun - zumindest vorrübergehend - Gfk Austria alleine.
Reichweiten der ORF-Radios zu hoch
Die Radiosender als Auftraggeber des Radiotests waren am Dienstag von GfK informiert worden, dass die Marktanteile um bis zu drei Prozent abweichen. Nach aktuellem Stand geht es um den Zeitraum 2011 bis 2015. Die Reichweiten der ORF-Radios dürften zu hoch ausgewiesen worden sein. Die Privatsender drohen GfK mit Schadenersatzklagen.
"Nach derzeitigem Stand wurde das von einer Gruppe innerhalb der GfK absichtlich gedreht, es gibt aber keine Hinweise auf eine Intervention von außen", wird Kronehit-Chef Ernst Swoboda vom Branchenmagazin "Horizont" zur Causa zitiert.
(APA)