Assads Gegner verlassen Genfer Gespräche

U.N. Special Envoy for Syria Staffan de Mistura meets with Syrian government representatives during Syrian Peace talks in Geneva
U.N. Special Envoy for Syria Staffan de Mistura meets with Syrian government representatives during Syrian Peace talks in GenevaREUTERS
  • Drucken

Aus Protest gegen Bruch der Waffenruhe in Syrien.

Genf. Die Vertreter der syrischen Opposition machten aus ihrer Drohung ernst: Am Donnerstag verließen Delegationsmitglieder des Hohen Verhandlungskomitees (HNC) der Regimegegner die Friedensgespräche in Genf. Weitere Verhandler wollten am heutigen Freitag abreisen. Damit protestieren die Oppositionsvertreter gegen den Bruch der Waffenruhe in Syrien.

Anfang der Woche gab es in der nordwestlichen Provinz Idlib mehrere Luftangriffe auf Märkte, bei denen mindestens 44 Zivilisten getötet wurden. Die in London ansässige oppositionelle Beobachtungsstelle für Menschenrechte machte die syrische Luftwaffe dafür verantwortlich. Die Bombardements waren der zuletzt größte einer ganzen Reihe von Vorfällen, die als Bruch der Ende Februar beschlossenen Waffenruhe gewertet wurden.

UN-Sondervermittler Staffan de Mistura hatte vergangene Woche die dritte Runde der Friedensgespräche eingeläutet. Die Opposition setzte die Verhandlungen angesichts der Gewalt bereits Anfang der Woche aus. Oppositionsverhandler Mohammed Alloush forderte am Donnerstag ein „Ende der Massaker“ und die Freilassung von Zehntausenden Gefangenen.

Russen nahe Aleppo

Neue Fragezeichen gibt es auch wegen der russischen Rolle in Syrien: Die USA äußerten sich am Donnerstag besorgt darüber, dass russische Artillerie in die Nähe der umkämpften syrischen Metropole Aleppo gebracht worden sei. Die Verlegung der Geschütze und von Truppenteilen soll den Angaben zufolge nach der Rückeroberung der Stadt Palmyra durch syrische Regierungstruppen in die Wege geleitet worden sein. Russland unterstützt Syriens Machthaber Baschar al-Assad.(ag.)

(Print-Ausgabe, 22.04.2016)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Der Markt von Maarat al-Numan nach den Luftangriffen.
Außenpolitik

Trotz Waffenruhe: Dutzende Tote bei Luftangriffen in Syrien

Regierungskritische Aktivisten melden Angriffe auf Märkte im Nordwesten Syriens der Assad-Luftwaffe.
Die türkische Armee griff IS-Stellungen im Irak und in Syrien an. (Archivbild)
Außenpolitik

Türkei tötet 32 mutmaßliche IS-Anhänger im Irak

Die türkische Armee hat von Bashiqa im Irak aus einen Angriff gestartet. Auch über die türkisch-syrische Grenze feuerte die Türkei Vergeltungsangriffe.
Bashar al-Assad mit seiner Frau Asma
Außenpolitik

Syrien: Assad-Partei gewinnt Parlamentswahl

Die syrische Opposition hatte zum Boykott des Urnengangs aufgerufen. Auch die Vereinten Nationen wollen das Ergebnis nicht anerkennen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.