Im ersten Quartal gab es 1517 mehr Firmenpleiten. Sorgen bereitet dem Gläubigerschutzverband AKW der "völlig unerwartete" Anstieg der abgewiesenen Insolvenzanträge.
Im ersten Quartal hat es laut Insolvenzstatistik des Alpenländischen Kreditorenverbandes (AKV) insgesamt 1.517 Firmeninsolvenzen gegeben. Das entspricht im Vergleich zur Vorjahresperiode einem Plus von knapp 18 Prozent. Eröffnet wurden 847 Unternehmenspleiten (plus 11 Prozent), abgewiesen wurden 670 (plus 28 Prozent). Am stärksten betroffen sind nicht protokollierte Einzelunternehmen. Der AKV spricht von einem enormen Anstieg, der sich schon ab dem dritten Quartal des Vorjahres abzeichnete. Die hier begonnene Steigerung im Insolvenzbereich setze sich jetzt fort und zeige sich statistisch umso mehr, da das erste Halbjahr 2015 von Insolvenzrückgängen geprägt war. Die aktuellen Pleitezahlen liegen demnach auf dem Niveau von 2013 und 2014, aber über jenem von 2015.
Die Hälfte der Firmeninsolvenzen insgesamt betrifft nicht protokollierte Einzelfirmen, ein Plus von 13 Prozent im Vergleichszeitraum des Vorjahres, so der AKV.
"Besorgniserregender" Anstieg
"Besorgniserregend" nennt der Gläubigerschutzverband den "völlig unerwarteten" Anstieg der abgewiesenen Insolvenzanträge. Zuletzt sei deren Zahl schließlich gesunken. Abweisungen gibt es wenn nicht einmal ein Vermögen von rund 3500 Euro vorhanden ist, um die Mindestverfahrenskosten zu decken.
Diese Zunahme ist laut AKV auf vermehrten Antragstellungen der öffentlichen Hand - GKK, SVA, Finanzamt - zurückzuführen, die Abweisungen in erster Linie nach Gläubigeranträgen erfolgen. Da hauptsächlich nicht protokollierte Einzelunternehmen - also solche, die nicht im Firmenbuch eingetragen sind - von der Insolvenzabweisungen betroffen seien, sei auf diese Rechtsformen ein besonderes Augenmerk zu richten.
(APA)