Die "Report"-Moderatorin sei hartnäckig, aber "nie inquisitorisch", lobte die Jury. Susanne Schnabl leite damit einen Beitrag zum Qualitätsjournalismus.
Erst gestern, Mittwoch, hatte der ORF bekannt gegeben, dass die "Report"-Moderatorin Susanne Schnabl die "Sommergespräche" mit den Parteivorsitzenden führen wird. Heute, Donnerstag, folgte die Bekanntgabe, dass die ORF-Journalistin heuer mit dem Robert-Hochner-Preis ausgezeichnet wird. Schnabl beweise in ihrer Arbeit kontinuierlich hohe Fachkompetenz in politischem Journalismus, teilte die Jury am Donnerstag mit. Dies gelinge ihr als Moderatorin, hervorragende Interviewerin und als umsichtige Gestalterin im Hintergrund. Ihr journalistisches Denken sei "davon geprägt, dieses auch auf verborgene Zusammenhänge zu richten. Ihre Interviewtechnik ist stets von professionellem Respekt getragen und so versteht es Schnabl die gebotene Distanz zu den Mächtigen im richtigen Maß zu bewahren", hieß es in der Jury-Begründung weiter. Trotz gebotener Hartnäckigkeit sei die "Report"-Moderatorin "nie inquisitorisch".
Zu ihren journalistischen Tugenden zählten aufwändige Vorbereitung auf Interviews und ihr sorgfältiger Umgang mit der Sprache. Mit ihrem Fachwissen, Konsequenz, Unaufgeregtheit, Umsicht und Souveränität leiste Schnabl einen wesentlichen Beitrag für Glaubwürdigkeit und Stellenwert des Qualitätsjournalismus in Österreich.
Die Verleihung des mit 7500 Euro dotierten Preises erfolgt gemeinsam mit dem Kurt-Vorhofer-Preis, der heuer an Barbara Tóth vom "Falter" geht, im Mai durch Bundespräsident Heinz Fischer in der Wiener Hofburg.
Die Auszeichnung
Mit dem von der Journalistengewerkschaft ausgelobten und vom Energiekonzern Verbund gesponserten Robert-Hochner-Preis werden Arbeiten geehrt, die sich durch kritisches Denken, Courage, hohe Fachkompetenz und soziale Verantwortung auszeichnen.
Die Auszeichnung, die nach dem 2001 verstorbenen legendären ORF-Anchorman benannt ist, wird für politische Berichterstattung in Fernsehen und Radio vergeben.
Die Jury stellten heuer Alexandra Föderl-Schmid, Antonia Gössinger, Fritz Hausjell, Bernt Koschuh, Cornelia Krebs, Johann Sereinig, Clarissa Stadler, Paul Vécsei, Gabi Waldner und Astrid Zimmermann.
(APA)