Zentrale von Merkels CDU vermutlich von Russland gehackt

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Die CDU-Zentrale stehe seit April im Visier von Hackern - möglicherweise aus Russland. Ziel sind auch Web-Maildienste hochrangiger Politiker.

Die Zentrale der CDU von Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel ist Ziel eines vermutlich aus Russland gesteuerten Hackerangriffs geworden. Im Adenauer-Haus, der CDU-Zentrale in Berlin, hieß es am Donnerstagabend zu einer entsprechenden Darstellung einer privaten Internet-Sicherheitsfirma: "Der Vorgang ist bekannt. Wir haben unsere IT-Infrastruktur entsprechend angepasst."

Zu den Hintergründen könne man nichts sagen. Auch die CDU-Bundestagsabgeordneten wurden nach dpa-Informationen vor möglichen Hackerangriffen gewarnt. Die Sicherheitsfirma Trend Micro hatte zuvor in ihrem Blog berichtet, eine Hackergruppe versuche seit April, die Computersysteme der CDU anzugreifen. Ziel seien außerdem hochrangige Nutzer der Web-Maildienste gmx und web.de in Deutschland.

Erfolg des Angriffes unklar

Hinter der Attacke werden wie beim Angriff auf den Bundestag vor gut einem Jahr russische Hacker mit staatlichem Hintergrund vermutet. Das IT-Netz des Bundestages musste im Sommer für mehrere Tage abgeschaltet werden, um es nach dem Angriff wieder sicher zu machen. Die Hacker-Gruppe, die für den Angriff auf den Bundestag und vermutlich auch auf die CDU verantwortlich ist, ist unter den Bezeichnungen "Sofacy" und "APT28" bekannt. Unklar war zunächst, ob der Angriff bisher schon erfolgreich war.

Die Sicherheitsfirma berichtet, die Hacker hätten versucht, mit falschen Internetseiten Anmeldedaten von CDU-Mitgliedern abzufangen. Der entsprechende Server, von dem die gefakte CDU-Seite betrieben wird, steht demnach in Lettland.

(APA/dpa/Reuters)

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