Ukraine gewinnt den Song Contest 2016

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Jamala gewann mit dem Lied "1944", einem politischen Statement den Song Contest in Schweden. Österreich belegte den 13. Platz, Deutschland wurde Letzter.

Die Ukraine hat den Song Contest in Schweden gewonnen. Sängerin Jamala holte sich Samstagnacht in der Stockholmer Globe Arena den Titel mit ihrem politischen Song "1944". Damit ist die 32-Jährige Nachfolgerin von Vorjahressieger Mans Zelmerlöw, der im Vorjahr beim Jubiläums-Song-Contest in Wien mit "Heroes" triumphiert hatte.

Jamalas Beitrag "1944" bezieht sich auf das Jahr, in dem hunderttausende Krimtataren auf Befehl Stalins deportiert wurden. Im russischen Fernsehen wurde hingegen der Beitrag als persönliche Geschichte der Familie der Sängerin dargestellt bzw. als Statement zur aktuellen Flüchtlingsdebatte.

Insgesamt kam die Ukraine auf 534 Punkte. Auf Platz 2 des Feldes etablierte sich Australien mit Sängerin Dami Im und ihrer Ballade "Sound Of Silence" mit 511 Punkten. Der im Vorfeld hoch gehandelte Russe Sergej Lasarew (Sergey Lazarev) reihte sich mit 491 Punkten relativ nah auf Platz 3 ein. Eine Überraschung ist der vierte Platz für die Bulgarin Poli Genova (307 Punkte) und den schwedischen Popsong "If I Were Sorry" von Frans (261 Punkte).

Ukraines Präsident: "Unglaubliche Leistung"

Petro Poroschenko, Präsident der Ukraine, hat der frisch gebackenen Song-Contest-Gewinnerin Jamala via Twitter gratuliert: "Ja! Unglaubliche Leistung und Sieg. Alle Ukrainer bedanken sich herzlich bei Dir, Jamala!".

ТАК!!! Неймовірний виступ та перемога! Вся Україна сердечно дякує тобі, Джамало! pic.twitter.com/hpwYQ8m7NN

— Петро Порошенко (@poroshenko) 14. Mai 2016

Der zweite Sieg der Ukraine

Die ESC-Geschichte der Ukraine ist kurz, aber erfolgreich. Bei 13 Teilnahmen kann man mit dem Triumph in Stockholm gleich zwei Siege verbuchen. Erstmals nahm das osteuropäische Land 2003 am Bewerb teil. Bereits 2004 konnte Ruslana mit "Wild Dances" den ersten Sieg für die Ukraine beim ESC in Istanbul verbuchen.

Auch in den Folgejahren erreichte man immer wieder gute Platzierungen, so etwa 2007 und 2008 je den 2. Rang und 2011 Platz 4. 2013 konnte man sich über Platz 3 freuen. Angesichts des Konflikts mit Russland sowie der prekären finanziellen Lage entschied man sich ungeachtet der Erfolgsgeschichte beim Jubiläums-ESC 2015 in Wien gegen eine Teilnahme, um heuer wieder ins Tournament zurückzukehren - eine Entscheidung, die sich ausgezahlt hat.

Österreich in der Publikumgunst auf Platz acht

Österreich, vertreten durch Zoë mit dem auf Französisch gesungenen Song "Loin d'ici", belegte mit 120 Punkten den 13. Platz. Die internationalen Fachjurys hatten die 19-Jährige mit ihrem Song "Loin d'ici" mit 31 Punkten insgesamt lediglich auf Platz 24 von 26 Teilnehmern gesehen. Dabei gab es einen Punkt aus San Marino und Island, vier aus Finnland und der Schweiz. Fünf Punkte kamen aus Belgien. Acht Punkte bekam die junge Sängerin aus den Niederlanden und aus Frankreich.

In der Publikumsgunst landete Zoe hingegen unter den Top Ten, auf dem guten achten Platz.

ESC in China und USA übertragen

Der Eurovision Song Contest ist längst kein europäisches Phänomen mehr. Seit dem Vorjahr wird der ESC in China übertragen. Heuer ist zudem erstmals die USA als TV-Zuschauer dabei. So passt es wohl auch, dass mit Justin Timberlake ein nordamerikanischer Popstar beim ESC - außerhalb des Wettbewerbs auftrat. Er nutzt die Bühne in Stockholm, um seine neue Nummer "Can't Stop The Feeling" zu bewerben.

Das Ergebnis des Song Contest 2016:

  1. Ukraine 534 Punkte
  2. Australien 511 Punkte
  3. Russland 491 Punkte
  4. Bulgarien 307 Punkte
  5. Schweden 261 Punkte
  6. Frankreich 257 Punkte
  7. Armenien 249 Punkte
  8. Polen 229 Punkte
  9. Litauen 200 Punkte
  10. Belgien 181 Punkte
  11. Niederlande 153 Punkte
  12. Malta 153 Punkte
  13. Österreich 151 Punkte
  14. Israel 135 Punkte
  15. Lettland 132 Punkte
  16. Italien 124 Punkte
  17. Aserbaidschan 117 Punkte
  18. Serbien 115 Punkte
  19. Ungarn 108 Punkte
  20. Georgien 104 Punkte
  21. Zypern 96 Punkte
  22. Spanien 77 Punkte
  23. Kroatien 73 Punkte
  24. Großbritannien 62 Punkte
  25. Tschechien 41 Punkte
  26. Deutschland 11 Punkte

(APA/AFP/Red.)

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