Herr Heimlich rettet mit eigenem Manöver ein Leben

Dr. Henry Heimlich und Patty Ris, die er vor dem Ersticken gerettet hat.
Dr. Henry Heimlich und Patty Ris, die er vor dem Ersticken gerettet hat.(c) REUTERS (HANDOUT)
  • Drucken

Im Alter von 96 war es soweit. Der Erfinder des "Heimlich-Manövers" musste zum ersten Mal jemanden im "echten Leben" vor dem Erstickungstod retten.

Rettung im Seniorenheim - und eine späte Premiere noch dazu: Der 96-jährige Erfinder des berühmten Heimlich-Manövers zur Rettung Erstickender hat den von ihm entwickelten Handgriff bei einer Mitbewohnerin in einem Seniorenheim im US-Staat Ohio angewendet. Der alten Dame rettete er damit das Leben. Das Manöver beherscht Heimlich perfekt, doch war er das erste Mal, dass er es in einer Notsituation anwenden musste.

"Ich habe einen Hamburger bestellt, und das nächste, woran ich mich erinnern kann, ist, dass ich keine Luft mehr bekam", sagte die Seniorenheimbewohnerin Patty Ris der "New York Times" vom Freitag. Doch die alte Dame hatte Glück: Mit ihr beim Abendessen saß der Arzt Henry Heimlich, der 1974 die nach ihm benannte Rettungstechnik entwickelt hatte. Beherzt schlang er seine Arme von hinten um die Frau und drückte ihren Bauchraum zusammen, wodurch das Stück Hamburger aus den Atemwegen entfernt wurde.

"Dankbar für die geretteten Menschenleben"

"Ich sah, wie ihr Gesicht erstarrte, ihre Haut dunkel wurde und sie nicht mehr sprechen konnte", sagte Heimlich der Zeitung. "Da wusste ich, dass sie am Ersticken war." Der Mediziner zeigte sich begeistert, dass er sein Manöver im hohen Alter nun selbst noch einmal erfolgreich anwenden konnte: "Als ich es benutzte und es der Frau schnell wieder besser ging, war ich dankbar für all die Menschenleben, die auf diese Weise schon gerettet werden konnten."

Ein Mitarbeiter des Altenheims in Ohio berichtete, nach dem Vorfall hätten die Heimbewohner ihr Abendessen fortgesetzt. Ris schickte Heimlich ein Dankschreiben.

(APA/AFP)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.