Österreichs Nummer eins, Dominic Thiem, bezwingt den Belgier David Goffin in vier Sätzen und steht in Paris im Halbfinale.
Dominic Thiem hat am Donnerstag gleich mehrere Meilensteine seiner Karriere gesetzt. Der 22-jährige Niederösterreicher setzte sich in seinem ersten Major-Viertelfinale bei den French Open gegen den Belgier David Goffin nach hartem Kampf mit 4:6,7:6(7),6:4,6:1 durch. Er ist damit erst der dritte Österreicher nach Thomas Muster (4 Mal) und Jürgen Melzer (1) im Semifinale eines Grand-Slam-Turniers.
Zudem stößt Thiem am Montag erstmals in seiner jungen Karriere in die Top Ten vor. Da davor der Tscheche Tomas Berdych sein Viertelfinale gegen Top-Favorit Novak Djokovic mit 3:6,5:7,3:6 verloren hatte, scheint Thiem am Montag nicht nur erstmals in den Top Ten auf: Er wird zumindest die Nummer 7 der Welt sein. Davor trifft der Schützling von Günter Bresnik aber im Halbfinale der French Open am Freitag auf Topstar Djokovic. Und spielt um den Einzug ins Finale des zweiten Grand-Slam-Turniers des Jahres.
Thiem hat damit nicht nur 720 Punkte für das ATP-Ranking, sondern auch einen Preisgeld-Scheck in Höhe von 500.000 Euro (brutto) sicher. Er bestreitet am Freitag das insgesamt sechste Halbfinale eines Österreichers bei einem Einzel-Grand-Slam nach Thomas Muster (Australian Open 1989, 1997 und French Open 1990, 1995) sowie Jürgen Melzer (French Open 2010). Thiem hat bisher zweimal gegen Djokovic gespielt und beide Male mit 3:6,4:6 verloren (Shanghai 2014 und zuletzt 2016 im Achtelfinale von Miami).
"Ein bisschen unwirklich"
Thiem hat in einem ersten Statement auf dem Court Suzanne Lenglen von einem „unwirklichen“ Gefühl gesprochen, dass der 22-jährige Niederösterreicher nach seinem bisher größten Triumph empfunden hat.
„Ich glaube, die ersten drei Sätze waren wirklich gutes Tennis von uns beiden. Es ist nicht leicht, unter diesen Bedingungen für uns beide, aber ich bin unglaublich happy derzeit“, freute sich Thiem im Interview auf dem Court mit dem Ex-Spieler Cedric Pioline. „Am Anfang habe ich nicht gewusst, wie ich gegen ihn spielen soll. In den ersten zwei Sätzen war ich der klar unterlegene Spieler. ... Ich habe dann begonnen, aggressiver zu spielen. Das war der Schlüssel, dass ich das Match umdrehen konnte!“
Und das Halbfinale, das Spiel gegen Djokovic? „Es ist ein bisschen unwirklich, aber ich bin immer noch in der Mitte eines Turniers und muss mich auf morgen oder Samstag konzentrieren. Er spielt definitiv auf einem anderen Level als alle anderen, ich werde mein Bestes geben, dann sehen wir eh, was rauskommt.“
(APA)