EU-Kommission will "Blue Card" für legale Migration

EU-Innenkommissar Dimitris Avramopolous will ein EU-weites Einwanderungssystem.
EU-Innenkommissar Dimitris Avramopolous will ein EU-weites Einwanderungssystem.APA/AFP/JOHN THYS
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Kommissar Avramopoulos rechnet damit, dass die Zahl der Erwerbstätigen in EU in den nächsten Jahren um 20 Millionen zurückgehen wird.

EU-Innenkommissar Dimitris Avramopolous hat im Rahmen des Flüchtlingspakets am Dienstag in Straßburg eine "BlueCard" für die legale Migration vorgeschlagen. Er verwies vor dem Europaparlament darauf, dass in der EU "die Zahl der Erwerbstätigen in den nächsten Jahren um 20 Millionen" zurückgehen werde.

Dem könne mit der Mobilität für Arbeitnehmer und "Blue Cards" entgegengewirkt werden, kündigte der griechische Politiker die Schaffung eines entsprechenden EU-weiten Systems an.

"Kosten wären höher als Investitionen"

Angesichts der zahlreichen Flüchtlinge, die im vergangenen Jahr in die EU gekommen seien, müsse auch die Integration gestärkt werden. "Von der einen Million Geflüchteten werden nicht alle einen rechtlichen Status erhalten. Aber die Kosten eines Mangels an Integration wären letztlich wesentlich höher als jene Investitionen, die jetzt (für Arbeitsmitgration, Anm.) notwendig sind", so Avramopoulos.

Der Kommissar betonte, dass Europa in Migrationsfragen heute besser vorbereitet sei als in der Vergangenheit. Bisher hätten nur einige EU-Staaten wirklich Erfahrungen mit legaler Migration, so Avramopoulos, der konkret Deutschland, die Niederlande und Frankreich anführte.

Dass es durch die Aufnahme gut ausgebildeter Migranten zu einem "Brain Drain" in den Herkunftsländern kommen könnte, befürchtet Avramopoulos nicht. Der Zugang der EU-Kommission sei pragmatisch, betonte er. "Unser Aktionsplan zielt auf verschiedene Bereiche ab. Es geht um die Abreise aus dem Land, die Ankunft in der EU, Bildung, Beschäftigung und Berufsausbildung, Zugang zu Grunddienstleistungen und die aktive Beteiligung sowie die soziale Inklusion".

(APA)

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