Ein britischer Austritt wäre das Ende für Deal zwischen LSE und Deutscher Börse.
London. Die Manager von Deutscher Börse und London Stock Exchange (LSE) beobachten mit Sorge, dass die Brexit-Befürworter immer mehr Zulauf erhalten. Denn sollten die Briten am 23. Juni für einen Austritt Großbritanniens aus der EU stimmen, wäre nach Einschätzung von Analysen und Insidern auch der Zusammenschluss von Deutscher Börse und LSE in Gefahr.
In Deutschland dürfte die Kritik am geplanten Sitz der Megabörse in London dann noch lauter werden – und die Aufsichtsbehörden könnten den rund 25 Milliarden Euro schweren Deal am Ende untersagen. „Wenn der Brexit kommt, ist die Fusion tot“, frohlockt ein Spitzenmanager eines Konkurrenten.
Die hessische Börsenaufsicht kann die Fusion verbieten, wenn sie der Ansicht ist, dass dadurch die Weiterentwicklung des Börsenplatzes Frankfurt gefährdet würde. Insidern zufolge befürchtet die Behörde schon heute, auf den fusionierten Konzern mit Sitz in London künftig zu wenig Einfluss zu haben. Bei einem Austritt Großbritanniens aus der EU würden diese Zweifel tendenziell zunehmen. (Reuters)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.06.2016)