Flüchtlingshochkommissariat legt neue Statistik vor.
Wien/Athen. Mehr Menschen als je zuvor seien auf der Flucht, jeder 113. Mensch ist davon betroffen, konstatierte das UNHCR in seinem Jahresbericht. Gegenüber dem Jahr 2014 ist die Zahl der Flüchtlinge noch einmal um fünf Millionen Menschen gestiegen, von rund 60 auf 65 Millionen. Der Bericht des UN-Flüchtlingshilfswerks zeichnet die Trends nach. Die Rekordzahl umfasst 40 Millionen Flüchtlinge, 21 Millionen Auslandsflüchtlinge und mehr als drei Millionen, die auf eine Entscheidung über ihren Asylantrag warten. Angesichts einer Weltbevölkerung von 7,3 Milliarden Menschen ist demnach jeder 113. Mensch auf der Flucht.
300.000 aus Libyen
UN-Generalsekretär Ban Ki-moon hat bei seinem Besuch in Athen und auf der Insel Lesbos unterdessen zu größeren Hilfen für Griechenland aufgerufen, um die Flüchtlingskrise zu bewältigen. „Griechenland sollte bei dieser Herausforderung nicht alleingelassen werden“, erklärte er. Die Verantwortung müsse stärker geteilt werden. Allein auf dem griechischen Festland sollen etwa 48.000 Flüchtlinge festsitzen. Auf der Flüchtlingsroute über das zentrale Mittelmeer nach Italien rechnet die EU-Grenzschutzagentur Frontex heuer mit 300.000 Bootsflüchtlingen allein aus Libyen. (ag.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.06.2016)
