Millionen-Belohnung nach Londoner Juwelenraub

(c) AP (Laurent Gillieron)
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Eine Belohnung, so spektakulär wie die Tat selbst: Für die Aufklärung von Englands größtem Juwelenraub ist eine Belohnung von einer Million Pfund ausgesetzt worden. Filmreif war bei dem Überfall die Tarnung der Täter.

Nach dem größten Juwelenraub in der Geschichte Großbritanniens ist für die Fahndung nach den Tätern eine Belohnung von einer Million Pfund (1,16 Millionen Euro) ausgesetzt worden. Dabei handele es sich um die größte Summe, die jemals für ein vergleichbares Verbrechen ausgesetzt worden sei, teilten die Ermittler am Freitag in London mit.

Zwei Räuber hatten in der vergangenen Woche einen Londoner Nobeljuwelier überfallen und Schmuck im Wert von 40 Millionen Pfund (rund 46 Millionen Euro) gestohlen. Erst war von "Gentleman-Räubern" die Rede, weil die Verbrecher in edelen Anzügen, Krawatten und scheinbar unmaskiert den Nobel-Juwelier überfielen.

Filmreif: Die Tarnung der Täter

Filmreif war bei dem Londoner Überfall die Tarnung der Räuber. Kurz zuvor hatten die Gangster bei einem Make-up-Spezialisten ihr Äußeres verändern lassen. Der Maskenbildner ließ ihre Gesichter mit Hilfe von flüssigem Latex altern und verpasste den Männern zudem eine andere Haarfarbe. Daher vermittelte das Überwachungsvideo auch den Eindruck, dass die Räuber ohne Masken in den Laden marschierten.

Die Verbrecher hatten dem Maskenbildner erzählt, sie würden in einem Musikvideo auftreten und müssten daher anders aussehen. "Meine eigene Mutter würde mich so nicht wiedererkennen", soll einer der Männer nach der mehrstündigen Prozedur gesagt haben. Der Make-up-Experte steht unter Polizeischutz.

Schmuck wahrscheinlich längst außer Landes

Die Experten von Scotland Yard gehen davon aus, dass der erbeutete Schmuck schon außer Landes gebracht wurde. Da ein Teil des Geschmeides möglicherweise in seine Einzelteile zerlegt wurde, sind Diamantenhändler auf der ganzen Welt zu erhöhter Wachsamkeit aufgerufen. Abnehmer für die brisante Ware könnte es in Ostasien geben, vor allem in China, meinte der Vizepräsident der Londoner Diamantenbörse, Harry Levy. "Das ist wahrscheinlich eine der wenigen Ecken, wo man die Sachen tragen kann, ohne dass sie erkannt werden."

(Ag.)

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