Staatspräsident und Maradona wollen Messi umstimmen

Messi und Maradona auf einem Archivbild aus dem Jahr 2010
Messi und Maradona auf einem Archivbild aus dem Jahr 2010EPA
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Der Weltfußballer hatte seinen Rücktritt aus dem argentinischen Nationalteam verkündet.

Argentinien stemmt sich mit allen verfügbaren Mitteln gegen das Ende der Teamkarriere von Weltfußballer Lionel Messi. Selbst Staatspräsident Mauricio Macri hat nun zum Telefonhörer gegriffen, um den Stürmerstar zum Bleiben in der „Albiceleste“ zu bewegen. „Messi muss bleiben. Er sollte nach Russland fahren, um Weltmeister zu werden“, appellierte auch Fußball-Legende Diego Maradona an den 29-Jährigen.

Nach der schmerzlichen Niederlage im Copa-America-Finale am Sonntagabend gegen Chile hatte Messi gesagt, das Nationalteam sei für ihn „vorbei". Messi hatte im entscheidenden Elfmeterschießen das Tor verfehlt. Es war das dritte große Endspiel in Folge, das Messi im argentinischen Nationaltrikot verlor. Der FC-Barcelona-Star hat somit noch keinen Titel im Dress der „Albiceleste“ gewinnen können.

"Geh nicht weg"

Ohne seinen Rücktritt hätte sich Messi wohl massive Kritik am neuerlich verpassten Titel anhören müssen. So hatte Maradona vor dem Copa-Endspiel in Anspielung auf die Schlappe gegen Chile im Vorjahr gesagt: „Wenn wir verlieren, sollten sie nicht zurückkommen.“ Nun appellierte der Weltmeister des Jahres 1986 in einem Interview mit der Zeitung „La Nacion“ an Messi, das Team nicht zu verlassen.

„Geh nicht weg“, titelte die Sportzeitung „Ole". Während Präsident Macri den Stürmerstar in einem Telefongespräch bat, sein Nationaltrikot nicht an den Nagel zu hängen, stand auf Twitter der Hashtag #NotevayasLeyo ("GehnichtLeo") hoch im Kurs. „Ein Finale zu verlieren gehört zum Sport, aber Dich zu verlieren, wäre die schmerzlichste Niederlage von allen“, schrieb ein Messi-Fan.

"Der Bursche hat genug von den Kritikern"

Es gab aber auch Stimmen, die Verständnis für die Entscheidung des nicht nur äußerlich filigranen Fußballers mit dem Spitznamen „Floh“ äußerten. „Dieser Bursche hat genug von den Kritikern, die ihn so schlecht behandelt haben. Es ist sein Recht, sich zurückzuziehen“, sagte Messis erster Trainer Ernesto Vecchio. „Er ist äußerst sensibel. Man sieht es ihm nicht an, weil sich das alles in seinem Inneren abspielt“, sagte der ehemalige technische Direktor bei Messis Jugendclub Newell's, Enrique Dominguez.

Tatsächlich tragen es viele Landsleute Messi nach, dass er mitunter „apathisch“ wirke und schon im Alter von 13 Jahren nach Spanien übersiedelt sei. Zu Messis schärfsten Kritikern zählte in der Vergangenheit ausgerechnet Maradona.

(APA/AFP)

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