Wahlwiederholung: SPÖ fürchtet um Platz eins in der Leopoldstadt

SPÖ-Landesparteisekretärin Straubinger fürchtet um Platz eins im zweiten Bezirk.
SPÖ-Landesparteisekretärin Straubinger fürchtet um Platz eins im zweiten Bezirk.Jenis
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Der deutliche Vorsprung des roten Bezirkschefs Hora könnte bei der Wahlwiederholung im zweiten Bezirk schmelzen, befürchtet die neue Landesparteisekretärin der Wiener SPÖ.

Die Wiener SPÖ bereitet sich auf den Wahlkampf vor - wenn auch nur im Kleinen, im zweiten Wiener Bezirk, der Leopoldstadt. Auch wenn die Wiederholung der Bezirksvertretungswahlen nicht jener der Stichwahl um das Bundespräsidentenamt vergleichbar ist, nehmen die Wiener Roten diese kleinere Wahl ernst: Die neue Wiener SPÖ-Landesparteisekretärin Sybille Straubinger befürchtet nämlich, dass SPÖ-Wähler zuhause bleiben, da vor allem das Rennen um Platz 2 im Fokus stehe.

Denn die SPÖ-Wähler, die im Vorjahr Karl-Heinz Hora als Bezirksvorsteher gewählt haben, könnten davon ausgehen, dass sich am Platz eins ohnehin nichts ändert.  Verzichten zu viele von ihnen auf ein Erscheinen im Wahllokal, könnte aber zumindest der Vorsprung schmelzen: "Das werden wir versuchen, den Freunden im zweiten Bezirk deutlich zu machen, dass es auch um den Bezirksvorsteher  geht - und dass die ganze Bezirksvertretung neu gewählt wird", sagt Straubinger.

Blau gegen Grün

"Die Gefahr besteht, dass dieses Match zwischen Blau und Grün ausgetragen wird. Aber es ist eine völlig neue Wahl", warnte Straubinger im Interview mit der Austria Presse Agentur. Man werde im Wahlkampf auch als Landesorganisation aktiv mitwirken, versprach sie. Schwierig sei die Situation auch, da sich Blau und Grün auch im Bundespräsidentenwahlkampf befänden.

Wien wählt voraussichtlich am 18. September im zweiten Wiener Gemeindebezirk erneut: Wegen Unregelmäßigkeiten bei der Briefstimmen-Auszählung ordnete der Verfassungsgerichtshof eine Neudurchführung an - da das Rennen um Platz zwei sehr knapp war. Die Grünen lagen nur 21 Stimmen vor den Blauen. Klarer Sieger war damals die SPÖ mit 38,64 Prozent der Stimmen.

Beim Hofburgurnengang ist die SPÖ hingegen formal nur Zuschauer. Auch die Nachfolgerin von Georg Niedermühlbichler - der in die Bundes-SPÖ gewechselt ist - will keine offizielle Wahlempfehlung abgeben: "Es gab bei der ersten Stichwahl vom Bundeskanzler bis zum Bürgermeister, von Nationalratsabgeordneten und vielen Landtagsabgeordneten persönliche Statements, wen sie wählen werden. Ich glaube, das ist auch heutzutage das sinnvollere, dass es Personen machen und keine Gesamtpartei."

Wen die meisten innerhalb der SPÖ gewählt hätten, sei klar - nämlich Alexander Van der Bellen. "Ich kenne ihn ja auch persönlich, er ist jemand, der zuhören kann, wo man das Gefühl hat, er mag dieses Land und die Menschen." Er eine ein Land und spalte es nicht, wie das bei Norbert Hofer der Fall sei.

"Aufbruchstimmung" dank Kern

Toleranz propagiert Straubinger auch innerhalb der Partei - die zuletzt mit teils heftig geführten internen Richtungsdebatten aufgefallen ist. Unterschiedliche Meinungen, so beteuerte sie, seien jedoch nicht unbedingt ein Problem: "Ich glaube, dass es innerparteiliche Diskussion braucht." Seit der Kür von Christian Kern zum Bundesparteichef hab sich außerdem viel geändert: "Es gibt jetzt eine sehr positive Stimmung, das merkt man schon sehr deutlich. Da geht schon eine Aufbruchsstimmung durch die Partei."

(APA )

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