WikiLeaks-Informantin Manning wollte sich das Leben nehmen

Teilnehmer einer Gay Pride Parade in San Francisco fordern die Freilassung von Chelsea Manning.
Teilnehmer einer Gay Pride Parade in San Francisco fordern die Freilassung von Chelsea Manning.
  • Drucken

Die ehemalige US-Militärangehörige wurde in ein Krankenhaus eingeliefert. Sie sitzt wegen Geheimnisverrates eine Haftstrafe von 35 Jahren ab.

Die inhaftierte WikiLeaks-Informantin Chelsea Manning soll nach einem Selbstmordversuch in ein Krankenhaus eingeliefert worden sein. Das berichten US-Medien. Die 28-jährige Manning muss eine Gefängnisstrafe von 35 Jahren absitzen, nachdem sie von einem US-Militärgericht unter anderem wegen der Preisgabe geheimer Informationen verurteilt worden ist. Zuletzt war sie in einer Zelle in Fort Leavenworth in Kansas inhaftiert.

Manning wurde als Bradley Manning geboren, gab aber nach der Verurteilung bekannt, sich nicht als Mann, sondern als Frau zu fühlen und änderte 2013 den Vornamen auf Chelsea. Im Februar 2015 gab ein Sprecher des Pentagons bekannt, dass die US-Armee die Erlaubnis zu einer Hormontherapie erteilt habe.

Helikopter-Video sorgte für Aufregung

Manning diente in den US-Streitkräften unter anderem als IT-Experte und war im Irak im Einsatz. Manning hatte dabei offenbar Zugang zu hochvertraulichem Material und gab umfangreiche Daten an die Internet-Aufdeckerplattform WikiLeaks weiter. Darunter waren auch die Aufnahmen eines US-Kampfhubschrauberangriffs am 12. Juni 2007 in der irakischen Hauptstadt Bagdad. Das Bordvideo des Hubschraubers, das WikiLeaks 2010 veröffentlichte, sorgte international für Aufregung. Es zeigt, wie die Helikopter-Crew mit der Bordkanone unter anderem auf Fotografen schießt, die sie offenbar für Kämpfer hält. Danach feuert sie noch auf einen zivilen irakischen Kleinbus, dessen Insassen erste Hilfe leisten wollen. Dabei wird auch ein kleines Mädchen schwer verletzt.

(red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Demonstranten fordern die Freilassung der Whistleblowerin.
Außenpolitik

Chelsea Manning: Disziplinarstrafe wegen abgelaufener Zahnpasta

Ein Gefängnis-Disziplinarausschuss hat Chelsea Manning für ihre "Respektlosigkeit" bestraft. Die Whistleblowerin darf drei Wochen nicht in den Hof, entgeht aber einer Isolationshaft.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.