"Ab-in-den-Urlaub"-Betreiber Unister meldet Insolvenz an

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Die deutsche Gruppe, zu der 40 Internetportale gehören, ist insolvent. Der Gründer starb vergangene Woche nach einem Flugzeugabsturz.

Das Amtsgericht Leipzig bestätigte am Montag den Eingang des Insolvenzantrags von Unister, dem Betreiber von Ab-in-den Urlaub.de oder Flüge.de. Nach dem Tod ihres Chefs Thomas Wagner beantragte die Leipziger die Insolvenz. Damit soll die Handlungsfähigkeit des Unternehmens gesichert werden, teilte Unister auf seiner Internetseite mit.

Eine Begründung für den Insolvenzantrag wurde nicht genannt. Zu Unister gehören insgesamt mehr als 40 Portale. Ausdrücklich betonte Unister: "Die operativen Gesellschaften der Firmengruppe sind nicht von der Insolvenz betroffen." Und: "Die Portale werden von eigenständigen Unternehmen betrieben, die nicht von der Insolvenz betroffen sind", hieß es in der Mitteilung. Der 2002 von Wagner gegründete Konzern beschäftigt diesen Angaben zufolge aktuell rund 1.100 Mitarbeiter.

"Insolvenz bietet uns finanzielle Sicherheit"

Nach Unister-Angaben wurde der Anwalt Lucas Flöther als vorläufiger Insolvenzverwalter eingesetzt. Auch Flöthers Kanzlei teilte das mit. "Die vorläufige Insolvenz bietet vor allem kurzfristige finanzielle Sicherheit", erläuterte der Insolvenzverwalter. Es gehe darum, die Einheit des Unternehmens zu erhalten. "Auf dieser Grundlage kann sich die Unister Holding dann langfristig wieder stabil aufstellen."

"Der tragische Unfalltod des Gesellschafters bedeutet nicht nur persönlich, sondern natürlich auch gesellschaftsrechtlich und wirtschaftlich einen Einschnitt für das Unternehmen" sagte Flöther laut Mitteilung. Er sei auf Vorschlag der Gesellschafter vom Amtsgericht als vorläufiger Insolvenzverwalter eingesetzt worden.

Wagner war am Donnerstag mit einem Flugzeug über Slowenien abgestürzt. Auch der Unister-Gesellschafter und stellvertretende Aufsichtsratschef Oliver Schilling kam bei dem Absturz ums Leben. Wagner und Schilling waren auf dem Rückweg von Venedig, wo sie nach Angaben des Unternehmens potenzielle Investoren getroffen hatten. Laut Medienberichten wurde an der Absturzstelle ein Geldkoffer mit mehreren Millionen Euro gefunden.

(APA/AFP)

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