US Open: Melzer nach Sieg über Safin vor hoher Hürde

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Der Österreicher trifft in der zweiten Runde auf Top-Spieler Martin del Potro. In bisher vier Duellen konnte Melzer noch nie gegen den Argentinier gewinnen. Köllerer stieg trotz Schimpfwörtern ebenfalls auf.

Nach dem kollektiven Ausscheiden der Damen am Montag gab es am Mittwoch ein kollektives Aufsteigen von Österreichs Tennis-Herren: Jürgen Melzer und Daniel Köllerer zogen beide in die zweite Runde ein. Jürgen Melzer bekommt es nach seinem Viersatz-Sieg über den heuer seine Karriere beendenden Russen Marat Safin nun am Freitag allerdings mit einem noch stärkeren Kaliber zu tun: Der als Nummer 6 gesetzte Juan Martin del Potro, der im Oktober auch wieder die Bank-Austria-Trophy in Wien beehren wird, ist eine hohe Hürde für Österreichs Nummer 1.

Melzer: "Del Potro kann richtig draufhauen"

Gegen Del Potro konnte Melzer keines der bisher vier Duelle gewinnen und sieht sich daher selbst als Außenseiter. Dennoch meinte der Österreicher: "Ich freue mich sehr auf das Match. Ich habe das letzte gegen ihn heuer in Indian Wells mit 6:7 im dritten (Satz) verloren, als ich schon mit Break vorne war." Zuletzt war er also knapp dran. Melzers Analyse des Argentiniers: "Der kann richtig draufhauen. Er hat eine viel bessere Rückhand als Vorhand. Man muss schauen, dass man ihn bewegt und ihn aus seiner Zone rausholt. In Indian Wells ist mir das ganz gut gelungen."

Mit dem Sieg über Safin im fast vollen Louis-Armstrong-Stadion hat sich Melzer gut eingespielt, gegen del Potro könnte er am Freitag vielleicht sogar im Arthur-Ashe-Stadion, dem Hauptstadion in Flushing Meadows, angesetzt werden.

Auch Daniel Köllerer setzte sich gegen Rui Machado aus Portugal nach einer teilweise emotionalen Partie mit 6:2, 6:4 ,2:6 und 6:2 durch und feierte damit seinen ersten Sieg bei einem Grand-Slam-Turnier. "Natürlich bin ich sehr glücklich, dass ich das Match gewonnen habe. Ich habe das Glück des Tüchtigen gehabt, ich hätte ja gegen Mardy Fish gespielt. Das ist mir erspart geblieben", meinte die rot-weiß-rote Nummer 2 und Nummer 62 der Welt.

Das Match verlief nicht ganz ohne Zwischenfälle, auf beiden Seiten wurden Verwarnungen ausgesprochen. "Die ersten zwei Sätze waren tadellos, im dritten bin ich etwas nervös geworden." Da habe er sich über eine Fehlentscheidung etwas aufgeregt. "Er hat dann unglaublich gespielt und den Satz verdient gewonnen. Im vierten Satz bin ich wieder besser ins Spiel gekommen."

Köllerer: "Schimpfwörter hätte ich mir sparen können"

Köllerers aggressive Art auf dem Platz und auch sein Spiel lockte viele Zuschauer auf dem Nebenplatz an. "Vom Verhalten her war es sehr gut, bis auf die Kraftausdrücke halt. Die Schimpfwörter hätte ich mir sparen können", zeigte der Oberösterreicher Selbstkritik. Nach zwei Fünfsatz-Niederlagen in Paris und Wimbledon hat er seine dritte Chance genützt, nun hat er durchaus Möglichkeiten sogar in die dritte Runde einzuziehen.

Gegen Pablo Cuevas aus Uruguay hat Köllerer noch nie gespielt. "Der spielt halt auch Sandplatztennis wie ich, ist in letzter Zeit gut drauf, und war im Halbfinale in Hamburg." Sollten sich Melzer und Köllerer durchsetzen, könnte es zu einem Österreicher-Duell kommen. "Da ist der Sieg von Jürgen weiter weg als meiner. Natürlich wäre es schön."

Melzer darf sich indes über eine besonders große persönliche Betreuerbox freuen: Ingo Neumüller, Joakym Nyström, dessen Tochter schon früher als erwartet zur Welt gekommen ist und er daher nach New York reisen konnte, Neo-Manager Ronnie Leitgeb, Physiotherapeut Jan Veldhuis und natürlich seine Freundin Mirna Jukic.

Letztere ist Melzer eine besondere Stütze geworden, ist schon seit vier Wochen auf der US-Tour mit ihm unterwegs und wird voraussichtlich auch zum Davis Cup nach Chile mitreisen. "Wir verstehen uns gut, haben eine gute Zeit. Sie ist in den vergangenen Wochen da gewesen, egal ob Sieg oder Niederlage, das ist einfach cool." Auch mental könne er von der Top-Schwimmerin durchaus etwas lernen.

New York gefällt ihm, er wohnt mit Mirna diesmal direkt am Times Square. "Hier kann man rausgehen, es ist immer etwas los." Auch Köllerer mag die Welt-Metropole. "Natürlich ist New York super. Das passt zu mir, es ist ziemlich lebendig."

(APA/Red.)

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