Opec: Ölpreis und -nachfrage werden steigen

China, Indien und die USA sollen Ölnachfrage treiben.

Wien. Die Opec geht für 2017 weiter von einem fast so starken Anstieg des Weltölbedarfs wie im heurigen Jahr aus. Die Nachfrage werde um 1,22 Prozent oder 1,15 Mio. Fass täglich auf 95,41 Mio. Barrel pro Tag steigen, nach plus 1,31 Prozent 2016, so die Opec am Mittwoch. Zuletzt hatte sie erwartet, dass schon im dritten Quartal 2016 die Nachfrage das Angebot übersteigen wird.

Opec-Vorsitzender Mohammed Al-Sada hatte am Montag gesagt, die Opec erwarte keinen längerfristigen Rückgang der Ölpreise und rechne mit einer steigenden Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte. „Der derzeitige Rückgang der Ölpreise ist nur temporär“, sagte Al-Sada. Er geht demnach davon aus, dass die Nachfrage nach Rohöl im dritten und vierten Quartal zulegen wird.

Großer Energiehunger

Heuer dürfte die Weltnachfrage laut Opec-Monatsbericht um 1,31 Prozent oder 1,22 Mio. Fass täglich auf 94,26 Mio. Fass am Tag wachsen. Jeweils gut ein Fünftel des Anstiegs dürfte von China, Indien und den USA kommen, 2017 soll es bei China so weitergehen, während die Zuwächse Indiens und Amerikas verflachen dürften. Das Plus beim Ölverbrauch in China werde heuer und 2017 mit 2,5 bzw. 2,4 Prozent jeweils rund das Doppelte des weltweiten Anstiegs ausmachen, so die Opec. Der Energiehunger Chinas ist groß, auf das Land entfallen fast zwölf Prozent des Weltölbedarfs.

Die Nicht-Opec-Öllieferungen dürften nach Opec-Einschätzung heuer um 1,39 Prozent oder 0,79 Fass am Tag auf 56,13 Fass am Tag sinken – eine leichte Aufwärtsrevision gegenüber dem vorhergehenden Bericht. Zuletzt, im Juli, dürfte die Weltölproduktion im Schnitt um 0,24 auf 95,14 Mio. Fass pro Tag gestiegen sein, verglichen mit dem Vormonat Juni. Der Anteil der Opec-Länder sei unverändert bei 34,8 Prozent gelegen. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.08.2016)

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