Weltbekannter Basejumper Uli Emanuele stürzt in den Tod

BASEJUMPER SCHAFFTE DREI SCHWEIZER BERGE UNTER ZWOELF STUNDEN
BASEJUMPER SCHAFFTE DREI SCHWEIZER BERGE UNTER ZWOELF STUNDENAPA
  • Drucken

Im Vorjahr wagte der Südtiroler in Lauterbrunnen einen mutigen Flug durch ein Felsloch, der ihn weltberühmt macht. Auch ein Brite verunglückte in der Schweizer Region.

Im Schweizer "Mekka der Basejumper" sind innerhalb eines Tages zwei Extremsportler beim Absprung von Felswänden ums Leben gekommen. Bei einem von ihnen handelt es sich übereinstimmenden Medienberichten zufolge um den Südtiroler Uli Emanuele. Die Polizei bestätigte die Identität Emanueles, wie die Nachrichtenseite "stol.it" berichtete. Auch die Nachrichtenagentur Ansa berichtete von seinem Tod.

In Lauterbrunnen hatte der 30-jährige Südtiroler vor gut einem Jahr einen waghalsigen Flug durch ein enges Felsloch unternommen, der ihn weltberühmt machte. Auf seinem Facebook-Account hatte er am Mittwochmorgen einen neuen Sprung angekündigt. "Sonnenaufgang in den Dolomiten", schrieb er um 7.39 Uhr. Ein Foto zeigt ihn mit Helm, Kameras und Wingsuit. Freunde und Fans verabschiedeten sich auf der Facebook-Seite von ihm und drückten Angehörigen und Freunden ihr Beileid aus. Emanuele soll dabei gewesen sein, ein neues Video zu drehen.

Vor gut einem Jahr machte ihn sein Video von seinem waghalsigen Flug mit einem Wingsuit durch eine wenige Meter große Öffnung in einem Felsen in Lauterbrunnen berühmt. Damals hieß es, er habe sich drei Jahre lang auf diesen Flug vorbereitet.

60 Sekunden wie ein Vogel fliegen

Auch ein wahrscheinlich aus Großbritannien stammender 49-Jähriger stürzte am Mittwoch im Lauterbrunnental in den Tod, wie die Polizei weiter mitteilte. Die Männer seien von verschiedenen Felsen abgesprungen und aus noch ungeklärter Ursache - unabhängig voneinander - in instabile Fluglagen geraten. Beide seien an Felswände geprallt und dann in die Tiefe gestürzt. Wieso der Brite abstürzte, ist den Ermittlungsbehörden ebenfalls noch nicht klar. Nach den Unfällen alarmierten Zeugen umgehend die Rettungskräfte. Die Besatzung der ausgerückten Helikopter konnte die beiden Männer aber nur noch tot bergen. Die Berner Kantonspolizei nahm Ermittlungen zu den Unfallhergängen auf.

Die Gegend um Lauterbrunnen zieht aufgrund ihrer besonders hohen und steilen Felswände Basejumper aus zahlreichen Ländern an. Weltweit sind seit Anfang der 80er Jahre, als der Extremsport aufkam, mehr als 260 Basejumper umgekommen, davon mehr als 40 im Lauterbrunnental. Basejumping - auch als Base oder Objektspringen bezeichnet - ist das Fallschirmspringen von festen Objekten. In Lauterbrunnen ist vor allem das Abspringen mit Wingsuits (Flügelanzügen) populär. Sie ermöglichen einen teils mehr als 60 Sekunden langen vogelähnlichen Freiflug, ehe der Fallschirm geöffnet wird.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.