Doping: Juristische Schritte gegen McLaren-Bericht

Russian Sports Minister Mutko
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"Wer das geschrieben hat, den werden wir strafrechtlich belangen", versichert Russlands Sportminister Witali Mutko. Der Wada verspricht er etliche Zivilrechtsverfahren.

Nach den Olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro wehrt sich Russland weiter vehement gegen die Dopingvorwürfe. Sportminister Witali Mutko nannte den Bericht des Sonderermittlers Richard McLaren für die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) fehlerhaft.

"Die juristische Seite ist unter aller Kritik", sagte er am Samstag dem Sportfernsender Match TV. "Wir werden in Einzelfällen vor Zivilgericht gehen. Und wer das geschrieben hat, den werden wir strafrechtlich belangen."

McLaren hatte in dem Bericht Belege für staatlich gelenktes Doping im russischen Sport gesammelt. Die Informationen hätten Russland fast die Olympia-Teilnahme in Rio gekostet. Im Medaillenspiegel landete das russische Team trotz der Nichtzulassung für die Leichtathletik- und Gewichtheber-Bewerbe auf Platz vier. Russlands Behindertensportler sind aufgrund des McLaren-Berichts komplett von den Paralympics im September ausgeschlossen.

Schon in den vergangenen Tagen hatten Mutko und Präsident Wladimir Putin Konsequenzen gegen die WADA gefordert. Der 57-jährige Sportminister sagte, er rechne mit Versuchen, russischen Sportlern nachträglich die Medaillen in Rio wegen angeblichen Dopings abzuerkennen. Russland ist Gastgeber der Fußball-WM 2018. Mutko ist Chef des russischen Fußball-Verbandes und Mitglied im mächtigen Exekutivkomitee des Fußball-Weltverbandes.

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