Das Gesicht des deutschen Salafismus steht vor Gericht

Islamistenprediger Sven Lau
Islamistenprediger Sven LauAPA/AFP/DPA/MARKUS SCHOLZ
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Sven Lau wird Unterstützung einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Er soll Jihadisten bei der Ausreise geholfen haben.

Er ist neben Pierre Vogel einer der prominentesten Salafisten in Deutschland: Sven Lau. Ab heute, Dienstag, muss er sich wegen Terrorverdachts vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf verantworten.

Der 35-Jährige sitzt seit Mitte Dezember in Untersuchungshaft. Dem mutmaßlichen Initiator der Wuppertaler "Scharia-Polizei" wird die Unterstützung einer terroristischen Vereinigung in vier Fällen vorgeworfen. Lau soll von Deutschland aus für die in Syrien aktive Terrorgruppe Jamwa tätig gewesen sein, die eng mit der Terrormiliz "Islamischer Staat" verbunden ist.

"Anlaufstelle für Ausreisewillige"

Die Bundesanwaltschaft sieht Lau als "Anlaufstelle für Kampf- und Ausreisewillige, insbesondere aus der salafistischen Szene im Großraum Düsseldorf". Den Ermittlern zufolge beschaffte Lau 2013 drei Nachtsichtgeräte für islamistische Kämpfer in Syrien. Außerdem soll er zwei Männern bei der Ausreise geholfen und einem von ihnen Geld überbracht haben.

Laut ARD hatte Lau seine Syrien-Reisen immer als humanitäre Einsätze deklariert, in Propagandavideos etwa ein Krankenhaus besucht und sich beim Blutabnehmen filmen lassen. Es gibt aber auch Aufnahmen, die ihn auf einem Panzer zeigen mit einem Gewehr auf dem Rücken, auf einem anderen hält er ein Sturmgewehr in Händen.

Der deutsche Bundesgerichtshof hatte im März eine Beschwerde des ehemaligen Feuerwehrmanns aus Mönchengladbach gegen seine Untersuchungshaft wegen Fluchtgefahr verworfen.

>>> Bericht auf tagesschau.de

(APA/DPA/Red.)

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