Das Jagdkommando soll Schlepperschiffe entern

Bis zu 30 Soldaten des österreichischen Jagdkommandos werden künftig im Helikopter über dem Mittelmeer unterwegs sein.
Bis zu 30 Soldaten des österreichischen Jagdkommandos werden künftig im Helikopter über dem Mittelmeer unterwegs sein.APA/ROBERT JAEGER
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Das österreichische Bundesheer stockt zwei Auslandseinsätze auf. In Afghanistan und im Mittelmeer, wo der Kampf gegen Menschenschmuggel im Zentrum steht.

Auf österreichische Soldaten kommen neue Aufgaben im Ausland zu. Der Ministerrat hat am Dienstag die Verlängerung zweier Bundesheer-Auslandseinsätze bis Ende 2017 beschlossen. Bei beiden wird die Beteiligung erweitert, allerdings in unterschiedlichem Ausmaß. Während in Afghanistan Trainer in der Gebirgsausbildung zum Einsatz kommen, wird im Mittelmeer sogar das Jagdkommando tätig. Die Spezialeinsatzkräfte sollen als "Boarding Team" verdächtige Schiffe entern.

Bis zu 30 österreichische Soldaten können beim UN-mandatierten EU-Mittelmeereinsatz "Eunavfor Mediterranean Sophia" ab Herbst im Einsatz sein (derzeitiger Rahmen: zehn Soldaten, de facto sind es im Moment acht Stabsoffiziere). Dabei soll ein "Boarding Team" mit rund 15 Soldaten für die Kontrolle und Durchsuchung verdächtiger Schiffe sorgen.

Einsatz seit Jahren traininert

Der Einsatz erfolgt von Hubschraubern und Booten aus und werde vom Jagdkommando seit Jahren trainiert, wie man im Verteidigungsministerium betont. Bei der Mission geht es um die Bekämpfung von Menschenschmuggels- und Menschenhandelsnetzwerken, die Rettung von Flüchtlingen aus Seenot, Schleuserbekämpfung, die Durchsetzungs des UN-Waffenembargos gegen Libyen und die Ausbildung der libyschen Marine und Küstenwache.

Bei der "Resolute Support Mission"  - ein Nato-Einsatz in Afghanistan, den die UNO unterstützt - stockt Österreich den Rahmen von zehn auf 20 Soldaten auf. In Zusammenarbeit mit der deutschen Bundeswehr kommen Trainer in der Gebirgsausbildung im Norden des Landes zum Einsatz. Bisher waren hier neun Stabsoffiziere bzw. Berater vor Ort.

Beide Einsätze seien vor dem Hintergrund zu sehen, dass man einen Beitrag zu mehr Stabilität in den Hauptherkunftsländern der aktuellen Migrationsbewegung leisten wolle, hieß es im Ministerium zur Austria Presse Agentur.

(APA)

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