In Österreich stellte das Ministerium gerade erst klar, was es sicher nicht zahlt. In Deutschland hingegen wird ein Milliardenprogramm zum digitalen Lernen angekündigt.
Die deutsche Bildungsministerin Johanna Wanka (CDU) will alle 40.000 Schulen in Deutschland in den nächsten fünf Jahren mit Computern und WLAN ausstatten. "Schülerinnen und Schüler müssen heute auch digital lernen und arbeiten können", sagte Wanka der "Bild am Sonntag" aus Berlin. Dafür sei ein "Digitalpakt" von Bund und Ländern nötig. Die SPD begrüßte die Ankündigung.
Der Bund soll dem Bericht zufolge für das Vorhaben bis zum Jahr 2021 fünf Milliarden Euro zur Verfügung stellen. "DigitalPakt#D" heißt laut "Bild am Sonntag" der Plan, den Wanka am Mittwoch vorstellen will. Im Gegenzug für die finanzielle Unterstützung müssten sich die Länder verpflichten, "digitale Bildung zu realisieren".
Lehrer für Anforderungen rüsten
Dies heißt demnach: Sie sollen die Lehrer dafür ausbilden, Konzepte für den Unterricht entwickeln, sich auf gemeinsame technische Standards einigen und um Wartung und Betrieb der digitalen Infrastruktur kümmern.
Hubertus Heil, Vizechef der SPD-Bundestagsfraktion, begrüßte die Initiative als "richtigen Schritt". "Die Bewegung bei der Union zeigt, dass die SPD-Initiative für eine Bildungsallianz richtig ist", erklärte er in Berlin. Die Koalition dürfe "aber nicht auf halbem Weg stehen bleiben".
"Wer Schulen modernisieren will, muss auch den Mut haben, die Kooperation von Bund, Ländern und Kommunen im Grundgesetz zu ermöglichen", erklärte Heil. Die SPD sei "bereit für diese gemeinsame Kraftanstrengung" und wolle "auch den Koalitionspartner ermutigen, diesen Weg mit uns zu gehen".
Österreich: Ministerium streitet mit Eltern
Hierzulande geht die Diskussion in eine andere Richtung. Das Ministerium hatte kürzlich in einem Rundschreiben festgehalten, dass "Laptops, Tablet-PCs und ähnliches" nicht von Schulen, sondern Eltern zu zahlen sind. Die Eltern schlugen prompt Alarm: Diese zusätzliche und sehr große Belastung würde "ohne jede Information und Hinweise" auf die Eltern ausgelagert.
(APA/AFP/Red.)