Sturms schwächelnde Verfolger

FUSSBALL TIPICO BUNDESLIGA: SK RAPID WIEN - SCR ALTACH
FUSSBALL TIPICO BUNDESLIGA: SK RAPID WIEN - SCR ALTACH(c) APA/GEORG HOCHMUTH
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Die Grazer befinden sich weiter im Hoch und thronen souverän an der Spitze. Salzburg und Rapid offenbarten hingegen einmal mehr Schwächen und ließen Punkte liegen.

Graz/Wien. Sturm Graz hat in der elften Runde seinen Vorsprung in der Tabelle weiter ausgebaut. Während die Steirer gegen Ried einen 1:0-Heimerfolg feierten, ließen die Verfolger Punkte. Rapid und Altach trennten sich 1:1, Salzburg verschenkte gegen den WAC in der Schlussphase noch den Sieg und musste sich mit einem 2:2 begnügen. „Die Fans sollen sich freuen, aber was im Umfeld passiert, darf mich nicht beeinflussen“, mahnte Sturm-Trainer Franco Foda. „Es sind noch 25 Spiele zu absolvieren. Wir müssen ruhig, bodenständig und hoch konzentriert bleiben.“

Die Herbstmeisterschaft dürfte seiner Mannschaft angesichts des derzeitigen Laufs aber kaum noch zu nehmen sein. Spielerisch nicht überzeugend, schoss diesmal Edomwonyi die Grazer zum Sieg (19.). „Wir haben taktisch sehr klug gespielt“, hob Foda Disziplin und Organisation hervor. Das Glück ist ebenfalls aufseiten der Blackies, am Samstag wurde ein Foulelfmeter an Elsneg nicht gegeben. „Aus meiner Sicht muss man ihn schon geben“, gestand Übeltäter Schulz.

Grün-weiße Katerstimmung

Frust herrscht derzeit in Hütteldorf, satte elf Punkte beträgt inzwischen der Rückstand auf Sturm. Gegen Altach knüpfte Rapid zu Hause fast nahtlos an die schwachen Auswärtsvorstellungen vor der Länderspielpause an und wurde dafür vom enttäuschten Publikum immer wieder mit Pfiffen bedacht. „Die Tabelle stellt uns nicht zufrieden, genauso wenig, wie sie Salzburg zufriedenstellen wird“, sagte Trainer Mike Büskens. Trotz vier sieglosen Pflichtspielen in Folge versuchte der Deutsche jedoch das Positive hervorzugheben. „Die Mannschaft wollte immer, sie hat großartige Moral gezeigt.“ Erklärungen, warum sich die Mannschaft erst nach dem Ausschluss von Srdan Grahovac (74.) aufbäumte, blieb Büskens aber ebenso schuldig, wie für die erschreckende Ideenlosigkeit und individuelle Fehler in der Defensive. Diesmal leitete ein grober Patzer von Mario Pavelic das erste Gegentor im Allianz Stadion durch Moumi Ngamaleu ein (29.). „Wir haben den Gegner beschenkt und sind in eine Situation gekommen, die das Team nervös gemacht hat“, meinte der 48-Jährige.

Sechs Millionen Euro hat Rapid im Sommer für die Neuzugänge Arnór Ingvi Traustason, Ivan Močinić und Giorgi Kvilitaia gezahlt, die Erwartungen konnte das Trio bislang nicht erfüllen. Spielgestalter Močinić saß gegen Altach nur auf der Bank, auch weil eine Gelb-Sperre für das Derby drohte, so die seltsam anmutende Begründung des Trainers. „Wir sind froh, Alternativen zu haben.“ Diese sind im Hinblick auf das Europa-League-Heimspiel gegen Sassuolo und den Wiener Schlager am Sonntag dringend gefragt.

Salzburgs gefühlte Niederlage

Wie eine Niederlage fühlte sich für Salzburg das Remis gegen den WAC an. In Wolfsberg verschenkte der Meister in den Schlussminuten eine 2:0-Führung und den sicher geglaubten Sieg. „Der Gegner hat recht viel Druck mit langen Bällen gemacht, die wir nicht gut zu verteidigen wussten; dadurch kam es zum 2:2“, analysierte Trainer Óscar García. Wie so oft in den vergangenen Monaten begründete der Katalane den Rückschlag mit der mangelnden Routine seiner Mannschaft. „Uns fehlte einfach die Erfahrung, die man sich nicht kaufen kann, man erreicht sie mit der Zeit mit Spielminuten und Fehlern, die man begeht.“ Von einer Krise wollte García aber nicht sprechen. „Wir müssen ruhig bleiben, weiter an uns arbeiten und von Spiel zu Spiel schauen. Es sind noch viele Partien zu spielen.“

Der Meister ist damit seit vier Pflichtspielen ohne Sieg, am Donnerstag wartet in der Europa League ein vorgezogenes Endspiel gegen das ebenfalls noch punktelose Nizza. Nur ein Sieg wahrt die Aufstiegschance.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.10.2016)

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