Zwei Tote, zwei Vermisste nach Explosion in BASF-Fabrik

Explosion bei BASF
Explosion bei BASFAPA/dpa/Uwe Anspach
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Bei Arbeiten in Ludwigshafen an einer Trasse für Rohrleitungen ereignete sich eine Explosion. Am Montagabend wurde ein zweites Todesopfer bestätigt.

Bei einer Explosion auf einem Werksgelände des Chemieriesen BASF im rheinland-pfälzischen Ludwigshafen in Deutschland sind am Montag mindestens zwei Mensch getötet und sechs weitere schwer verletzt worden. Zwei  Personen wurden am Abend noch vermisst, teilten das Unternehmen und Behördenvertreter mit. Die Löscharbeiten sollten noch bis in den Abend andauern.

Von der schwarzen Rauchsäule über dem Unglücksort gehe keine Gefahr für die Bevölkerung aus, sagte der Werksleiter des Standorts Ludwigshafen, Uwe Liebelt. Am späten Vormittag brach zunächst ein Brand an einer Versorgungsleitung im sogenannten Landeshafen Nord von BASF aus, zu dem die Werksfeuerwehr gerufen wurde. "Als sie eintraf, kam es zu der Explosion", sagte Liebelt. Die genauen Umstände seien noch unklar.

Arbeiten an Rohrleitungen

Das Unglück ereignete sich nach BASF-Angaben gegen 11.30 Uhr bei Arbeiten an einer Trasse für Rohrleitungen im Landeshafen Nord. Dort werden brennbare Flüssigkeiten und unter hohem Druck verflüssigte Gase umgeschlagen. Nach der Explosion kam es zu Folgebränden, über dem Areal stand eine hohe schwarze Rauchsäule. Nach Angaben der Polizei waren rund 160 Feuerwehrleute und weitere Einsatzkräfte vor Ort, um ein Übergreifen auf andere Werksbereiche zu verhindern.

Der Werksleiter ging davon aus, dass die Löscharbeiten in den Abendstunden abgeschlossen würden. Zuvor sollten ausgetretene Chemikalien abbrennen. Erst danach könne nach den vermissten Menschen gesucht werden. Dabei könnte es sich auch um Feuerwehrleute handeln.

Warnung für Bevölkerung

Die Behörden in Ludwigshafen und Mannheim hatten die Bevölkerung nach der Explosion aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Nach einer Warnung des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe bestand die Gefahr von Geruchsbelästigungen und Sichtbehinderungen durch Brandgase. Die Polizei rief Autofahrer zudem auf, die Stadtteile rund um den Einsatzort "großräumig" zu umfahren.

Bereits am Montagvormittag hatte es am BASF-Standort im hessischen Lampertheim eine Verpuffung an einem Filter gegeben. Dabei wurden vier Menschen verletzt, sie mussten in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Die Anlage, in der Additive für Kunststoffe hergestellt werden, wurde abgestellt.

Gas-Explosion im Jahr 2014

Ludwigshafen war bereits am 23. Oktober 2014 Ort einer gewaltigen Explosion gewesen. Damals explodierte eine Hochdruckgasleitung, an der Schnittstelle der Stadtteile Oppau und Edigheim. Ein Arbeiter wurde getötet, ein anderer so schwer verletzt, dass er Wochen später starb. 22 Menschen erlitten damals ebenfalls Verletzungen.

Die Arbeiter einer hessischen Firma hatten die Leitung ausgegraben, weil sie bei einer Kontrolle Unregelmäßigkeiten gezeigt hatte. Den Auftrag hatten sie vom Leitungsbetreiber Gascade, einem Gemeinschaftsunternehmen der BASF und des russischen Energieriesen Gazprom. Die Staatsanwaltschaft ermittelt in diesem Fall wegen fahrlässiger Tötung und der fahrlässigen Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion, wartet aber noch auf ein entscheidendes Gutachten.

(Ag.)

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