Die Euro-Zone hat im Sommerquartal das Wachstum stabil gehalten. Die Inflation kehrt langsam zurück.
Die Wirtschaft in der Euro-Zone setzt ihre Erholung in stetem Tempo fort. Das Bruttoinlandsprodukt in den 19 Ländern stieg zwischen Juli und September um 0,3 Prozent zum Vorquartal und damit genau so stark wie im Frühjahr, wie die Behörde Eurostat am Montag nach vorläufigen Berechnungen mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit dieser Entwicklung gerechnet. Für Rückenwind im dritten Quartal sorgte erneut das kräftige Wachstum der spanischen Wirtschaft von 0,7 Prozent. In Frankreich, der nach Deutschland zweitgrößten Volkswirtschaft der Euro-Zone, ging es mit 0,2 Prozent nach oben.
Details für die Euro-Zone werden am 15. November veröffentlicht. Dann liegen auch erste Daten für Deutschland vor. Die meisten Fachleute gehen davon aus, dass sich das Wachstum von 0,4 Prozent im Frühjahr wohl etwas verlangsamt hat.
EZB muss weiter an Inflationsschraube drehen
Die Preise im Euro-Raum ziehen wie erwartet leicht an. Im Oktober verteuerten sich Waren und Dienstleistungen zum Vorjahr um 0,5 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Montag auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit diesem Wert gerechnet. Im September lag die Inflationsrate mit 0,4 Prozent noch einen Tick niedriger. Trotz des leichten Auftriebs ist die Teuerung aber immer noch weit niedriger als der Europäischen Zentralbank (EZB) lieb sein kann. Sie strebt eine Inflationsrate von knapp zwei Prozent als Idealwert für die Konjunkturentwicklung an.
Die Währungshüter um EZB-Chef Mario Draghi haben den Leitzins bereits auf null gesetzt und ein billionenschweres Wertpapierankaufprogramm aufgelegt, um die Wirtschaft anzukurbeln und die Inflation anzuheizen. Im Dezember steht eine Entscheidung an, ob sie das bis Ende März 2017 laufende Programm verlängern und eventuell Änderungen daran vornehmen sollen.
Dämpfend auf die Preise wirkten sich auch im Oktober die Kosten für Energie aus, für die die Verbraucher 0,9 Prozent weniger ausgeben mussten als vor Jahresfrist. Klammert man Energie aus, lag die Jahresteuerung bei 0,7 Prozent.
(Reuters)