Erster österreichischer Buchpreis geht an Friederike Mayröcker

FEIERSTUNDE FUER FRIEDERIKE MAYROECKER
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Die 91-jährige Autorin wird für ihren Notizenband „fleurs“ ausgezeichnet. Den Debütpreis erhält Friederike Gösweiner für "Traurige Freiheit".

Es ist gleich zweimal das erste Buch: „fleurs“ (französisch „Blumen“) von Friederike Mayröcker ist das erste Werk, das mit dem Österreichischen Buchpreis ausgezeichnet worden ist, den es erst seit heuer gibt. Der Notizen aus 2014 und 2015 umfassende Band schließt an die Werke „études“ und „cahier“ der heute 91-jährigen Autorin an. Sie erhalte den Preis für ein „faszinierend freies Spiel der Worte und Assoziationen, für ein Gedankenstöbern, das auf fast schon verstörende Weise wunderschön und gelungen ist“, begründete die Jury am Dienstagabend ihre Wahl.

Mit der stattlichen Summe von 20.000 Euro ist der von Bundeskanzleramt, Arbeiterkammer und vom Hauptverband des Österreichischen Buchhandels gegründete Österreichische Buchpreis finanziell fast so attraktiv wie der seit elf Jahren vergebene Deutsche Buchpreis. Und ähnlich wie dieser zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse verliehen wird, geht die österreichische Variante zum Start der Buch Wien am Mittwoch über die Bühne. Im Unterschied zum Deutschen Buchpreis berücksichtigt der österreichische Preis allerdings nicht deutschsprachige, sondern nur von österreichischen Autoren stammende Werke.

Gösweiner mit bestem Debütroman

Auf der Shortlist waren außer Mayröckers Buch noch Sabine Grubers „Daldossi oder Das Leben des Augenblicks“, Peter Henischs „Suchbild mit Katze“, Anna Mitgutschs „Die Annäherung“ sowie „Die Auswandernden“ von Peter Waterhouse und Nanne Mayer.

Für den besten Debütroman (10.000 Euro) wurde Friederike Gösweiner mit "Traurige Freiheit" ausgezeichnet. Die Tiroler Germanistin schildert in ihrem ersten Roman nüchtern, doch empathisch die neuen Leiden des jungen
Akademiker-Prekariats.

(APA/sim)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.11.2016)

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