Sieben Tote bei Straßenbahnunfall in London

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Der Zugführer der verunglückten Straßenbahn wurde Medienberichten zufolge verhaftet. Vorläufigen Berichten zufolge soll der Zug zu schnell unterwegs gewesen sein.

Bei einem Straßenbahnunglück in London sind mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen und mehr als 50 verletzt worden. "Wir können bestätigen, dass leider sieben Menschen infolge des Unfalls gestorben sind", hieß es am Mittwoch in einer Mitteilung der britischen Verkehrspolizei. Die Identifizierung der Toten dauerte am Abend noch an.

Der Zug entgleiste am frühen Morgen im südlichen Stadtteil Croydon. 51 Menschen erlitten Verletzungen, einige davon schwere, wie die Londoner Zugführergewerkschaft Aslef mitteilte. Weitere Menschen waren zunächst in dem verunglückten Zug eingeschlossen. Auf Luftbildern vom Unfallort waren zwei auf der Seite liegende Waggons zu sehen.

Wie es zu dem Unglück kam, war zunächst nicht bekannt. Die britische Untersuchungsstelle für Zugunfälle (RAIB) teilte mit, die Straßenbahn sei ersten Hinweisen zufolge "erheblich schneller" unterwegs gewesen als erlaubt. Die Polizei teilte mit, ein 42-jähriger Mann sei wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung festgenommen worden. Medien berichteten, es handle sich dabei um den Zugführer. Eine Bestätigung gab es dafür zunächst nicht.

Polizei warnt vor Spekulationen

Der Unfallort befindet sich Augenzeugen zufolge in einer scharfen Kurve. Ob die Wetterbedingungen eine Rolle bei dem Unfall gespielt haben, war zunächst unklar. Es hatte während der Nacht in London heftig geregnet. Die Polizei warnte davor, voreilige Schlüsse zu ziehen. "Zu diesem Zeitpunkt ist es noch zu früh, um darüber zu spekulieren, ob ein einziger Faktor zu diesem Unglück geführt hat", hieß es in einer Mitteilung.

"Wir arbeiten eng mit den Rettungskräften am Unfallort zusammen und werden die Zusammenarbeit während der Untersuchung des Unfalls fortsetzen", sagte Londons Verkehrsbeauftragter Mike Brown. Eine Anrainerin berichtete, sie habe am frühen Morgen "ein gewaltiges Krachen" gehört. Rettungskräfte hätten Menschen auf Tragen vom Unfallort weggebracht, sagte die Frau der britischen Nachrichtenagentur PA. Einige davon seien erheblich verletzt gewesen. An dem Einsatz war eine große Zahl von Rettungskräften beteiligt.

Londons Bürgermeister Sadiq Khan teilte mit, seine Gedanken seien bei all denen, die mit dem Vorfall zu tun hätten. Die britische Premierministerin Theresa May sagte: "Meine Gedanken und Gebete sind mit all denen, die von diesem schrecklichen Vorfall betroffen sind."

(APA/DPA)

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