Facebook und Google wollen Fake-Nachrichtenseiten Geldhahn zudrehen

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Facebook und Google werfen Anbieter falscher News aus Werbediensten. Indes wollen Facebook-Mitarbeiter herausfinden, welchen Einfluss derartige Fake-News haben.

Inmitten der Debatte darüber, ob die Verbreitung gefälschter Nachrichten in Online-Netzwerken zum Wahlerfolg von Donald Trump beigetragen hat, wollen Facebook und Google Profiteuren des Trends den Geldhahn zudrehen. Seiten, die falsche Inhalte verbreiten, fliegen aus den Werbeplattformen raus.

Zuvor konnte die Verbreitung auffälliger falscher Nachrichten gerade im Wahlkampf ein lukratives Geschäft sein, weil Nutzer auf die Links klickten. Über die Plattformen der Internet-Firmen werden Anzeigen auf Webseiten platziert. Die Inhalte-Anbieter werden an Werbeeinnahmen beteiligt, wenn Nutzer darauf klicken.

Facebook-Chef Mark Zuckerberg hatte in den vergangenen Tagen wiederholt betont, die falschen News hätten aus Sicht des weltgrößten Online-Netzwerks den Ausgang der US-Präsidentenwahl nicht beeinflusst. Sie hätten nur ein Prozent der Inhalte ausgemacht, behauptete er am Wochenende. Unklar blieb, wie diese Zahl berechnet wurde. Zu den falschen Nachrichten, die sich über Facebook verbreitet hatten, gehörte in den vergangenen Wochen unter anderem ein Bericht, wonach der Papst den Republikaner-Kandidaten Donald Trump unterstützt habe.

Vorgehen unklar

Fake-News sind nicht nur in den USA ein Problem Auch in Österreich läuft man auf Facebook und Google Gefahr über Falschmeldungen zu stolpern. Unklar ist, wie Facebook konkret gegen die Falschmeldungen vorgehen will. Google soll auf einen Algorithmus setzen, aber schon bei Facebook hat sich gezeigt, dass ein Algorithmus fehlerhaft sein kann. In der Vergangenheit hat die Plattform viele Bilder gelöscht, die nach genauerer Überprüfung keine Normen verletzt hat. Bei Texten ist das noch schwieriger.

Unterdessen berichtete die Website "Buzzfeed" am Dienstag, eine Gruppe von Facebook-Mitarbeitern habe sich inoffiziell zusammengetan, um auf eigene Faust den Einfluss der falschen News zu erforschen. Die Mitarbeiter hielten bisher geheime Treffen ab, wollten aber mit der Zeit Empfehlungen an das Top-Management formulieren.

(APA/DPA/Red. )

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