Sollte Van der Bellen wirklich keinen Freiheitlichen angeloben, wäre die Volkspartei SPÖ und Grünen "ausgeliefert", warnt der FP-Chef.
Norbert Hofer und Alexander Van der Bellen buhlen in der Schlussphase des Wahlkampfes um unentschlossene ÖVP-Wähler. FPÖ-Chef Heinz Christian Strache appellierte am Dienstag offen an "alle ÖVPler".
Mit Sebastian Kurz habe die Volkspartei endlich einen Vertreter, der die Dinge beim Namen nenne, lobte Strache auf Facebook: "Doch ich frage alle ÖVPler: Wie sollte dieser mögliche Schwenk von Kurz - wenn er ehrlich gemeint ist - zu einer Politik des Augenmaßes und der Vernunft mit einem Bundespräsidenten VdB umgesetzt werden?" Sollte Van der Bellen wirklich keinen Freiheitlichen in die Regierung angeloben, wäre die ÖVP in den nächsten Jahren SPÖ und Grünen ausgeliefert, so der FP-Chef.
Schon zuvor hatte Hofer mit der Ankündigung, im Fall eines Wahlsieges den ÖVP-nahen Diplomaten Johannes Peterlik zum Kabinettsdirektor zu machen, ein Signal in die selbe Richtung gesetzt. Der Kabinettsdirektor ist der neben dem Büroleiter wichtigste Mitarbeiter des Bundespräsidenten. Seine Position entspricht in etwa der des Generalsekretärs in den Ministerien.
Ex-Diplomaten für Van der Bellen
Van der Bellen wird indes von früheren schwarzen und roten Spitzendiplomaten unterstützt. "Nach dem britischen Referendum für den Brexit geht es darum, das europäische Einigungswerk, das uns 70 Jahre ununterbrochenen Frieden beschert hat, vor weiterem Schaden zu bewahren", heißt es in einem von 40 Personen unterzeichneten Wahlaufruf. Initiiert wurde er u.a. vom früheren ÖVP-Staatsekretär Hans Winkler und den ehemaligen Botschaftern Albert Rohan, Eva Nowotny und Wolfgang Petritsch. Sie haben Van der Bellen bereits bei der Stichwahl am 22. Mai unterstützt.
(APA)
