An Ankaras gutem Verhältnis zu China und Russland zeige sich "ein frischer Wind in den internationalen Beziehungen", sagt Vize-Premier Kurtulmus.
Der türkische Vize-Premier Numan Kurtulmus hat der EU vorgeworfen, sein Land nicht nur in der Flüchtlingsfrage, sondern auch nach dem Putschversuch im Stich zu lassen. "Während wir drei Millionen syrische Flüchtlinge beherbergen, gewährt Europa Tausenden von loyalen Gülenisten Unterschlupf, ohne auch nur einen einzigen Gedanken an die Absichten der Bewegung zu verschwenden", so Kurtulmus.
In vielen Ländern wachse inzwischen die Einsicht, dass der Prediger Fethullah Gülen hinter dem Putschversuch stehe, schrieb Kurtulmus in einem Gastbeitrag in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Samstag).
Am Donnerstag hatte das Europaparlament empfohlen, vorerst nicht weiter mit Ankara über einen EU-Beitritt zu reden. Die einzige Folge der Entscheidung sei, dass "Europa noch mehr isoliert" werde, sagte der türkische Politiker. An Ankaras gutem Verhältnis zu China und Russland zeige sich nun "ein frischer Wind in den internationalen Beziehungen", schrieb Kurtulmus. "Es wird Zeit, dass Europa aus seinem Schneckenhäuschen hervorkriecht und das akzeptiert."
(APA/dpa)