Gewerkschaften zu UniCredit-Plan: "Schlimmer als befürchtet"

FILES-ITALY-FINANCE-ECONOMY-UNICREDIT-BANK
FILES-ITALY-FINANCE-ECONOMY-UNICREDIT-BANKAPA/AFP/GIUSEPPE CACACE
  • Drucken

Die Manager des letzten Vorstands sollen Verantwortung übernehmen und zurücktreten. Mit den Personalkürzungen müsse Schluss sein, attackieren die Gewerkschaften die Bank.

Die italienischen Gewerkschaften attackieren den am Dienstag vorgestellten Entwicklungsplan der Bank Austria-Mutter UniCredit, der zusätzliche 6500 Jobkürzungen bis 2019 vorsieht. "Der Plan ist noch schlimmer als wir befürchtet hatten", klagte der Sekretär des Gewerkschaftsverbands UILCA, Massimo Masi, in einer Presseaussendung.

Bank verkauft "Familienjuwelen"

"Wenn es stimmt, wie von CEO Jean-Pierre Mustier behauptet, dass wir für Fehler des alten Managements zahlen, fordern wir Gewerkschaften den Rücktritt all jener, die Sitze in den letzten Boards, oder andere Schlüsselposition besetzt haben. Mustier soll den Mut aufbringen, sie zur Übernahme ihrer Verantwortungen zu zwingen. Als Gewerkschaften werden wir die Belegschaft und die Kunden im Interesse der Bank verteidigen", kommentierte Masi.

Der Gewerkschafter kritisierte, dass der Entwicklungsplan lediglich auf den Verkauf von "Familienjuwelen", wie die Bank Pekao, und Anteile an der Online-Bank FinecoBank, basiere. "Der ganze Plan stützt sich lediglich auf die Kürzung der Personalkosten. Warum ergreift Intesa Sanpaolo, der stärkste Konkurrent UniCredits auf dem italienischen Markt nicht dieselben Lösungen?", fragte Masi. Mit weiteren Personalkürzungen und Filialschließungen sei eine weitere Senkung der Qualität der Kundendienstleistungen zu rechnen.

Die Zahl der Mitarbeiter in Italien soll nach Medienangaben um 21 Prozent reduziert werden, was 3.900 Jobs entspricht. 800 Filialen sollen in der Heimat geschlossen werden. Insgesamt sollen bis Ende 2019 auf vergleichbarer Basis konzernweit rund 14.000 Stellen gestrichen werden.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Die Hälfte ihres Marktwerts hat die UniCredit heuer verloren. Bis 2019 will die italienische Großbank aber wieder hoch hinaus.
Unternehmen

UniCredit tritt die Flucht nach vorn an

Die Bank-Austria-Mutter stockt ihr Kapital um 13 Mrd. Euro auf, um Altlasten loszuwerden. Bei der Präsentation in London applaudierten die Investoren dem neuen Chef Mustier und seinem noch rigoroseren Sanierungsprogramm.
Die Bank Austria soll weitere 1000 Mitarbeiter abbauen.
Unternehmen

UniCredit setzt in Österreich noch einmal den Hobel an

Zwar will die UniCreddit auf dem heimsichen Markt bleiben, es sollen aber zusätzliche 1000 Mitarbeiter abgebaut werden.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.