Die älteste Bank der Welt, Monte dei Paschi, braucht bis Ende des Monats fünf Milliarden Euro frisches Kapital.
Die italienische Krisenbank Monte dei Paschi steuert immer stärker auf eine erneute Rettung durch den Staat zu. Das Geldhaus aus der Toskana teilte am Mittwochabend mit, keinen Ankerinvestor gefunden zu haben. Die drittgrößte Bank des Landes, die unter einem Berg fauler Kredite ächzt, hatte gehofft, den Staatsfonds von Katar überzeugen zu können, neue Aktien zu zeichnen.
Dieser sollte allein eine Milliarde Euro zur Verfügung stellen. Die Option sei nun nicht mehr auf dem Tisch, sagte eine mit der Situation vertraute Person zu Reuters. "Ohne einen Ankerinvestor gibt es keine Nachfrage von anderer Seite."
Die Regierung in Rom ließ sich am Mittwoch vom Parlament Pläne absegnen, wonach sie 20 Milliarden Euro zur Stützung in Schieflage geratener Kreditinstitute leihen kann. Es wird nun damit gerechnet, dass Ministerpräsident Paolo Gentiloni in den nächsten Tagen den Eingriff des Staates per Notfalldekret anordnet. Monte dei Paschi braucht bis Ende des Monats fünf Milliarden Euro frisches Kapital.
Der Sanierungsplan sieht auch ein Anleihen-Tauschprogramm vor, bei dem Anleger ihre Schuldscheine in Aktien umwandeln sollen. Laut Bank sind hier bis Mittwoch gut zwei Milliarden Euro zusammengekommen, mehr als eigentlich gedacht. Je besser dieser Tausch angenommen wird, desto geringer kann das Volumen der Kapitalerhöhung ausfallen. Monte dei Paschi betonte jedoch, ohne den Verkauf neuer Aktien wird der Rettungsplan scheitern.
(Reuters)