Österreich beginnt wie Deutschland, Spanien, Slowenien und Luxemburg am 27. Oktober mit den Impfungen. Andere Länder haben noch nicht einmal Impfstoffe bestellt. Eine Grippewelle wird befürchtet.
Angesichts der für den Herbst befürchteten Schweinegrippe-Welle kamen die EU-Gesundheitsminister am Montag zu einer Sondersitzung zusammen. Thema war laut Clemens Auer, Sektionsleiter des Ressorts, die EU-weite Impfstrategie. "Die ist deckungsgleich mit dem, was wir für Österreich ausgearbeitet haben", betonte er. Einige EU-Staaten haben sich noch nicht hinreichend mit Impfstoffen eingedeckt. Derzeit verläuft die Grippeentwicklung aber weniger rasant als ursprünglich angenommen.
Inhaltlich bedeute das, dass angesichts der noch nicht ausreichenden Verfügbarkeit eines Impfstoffes für die gesamte Bevölkerung Menschen in Gesundheitsberufen zunächst bevorzugt immunisiert werden. Danach folgen chronisch Kranke und Schwangere. Diskutiert worden sei außerdem über die von der Weltgesundheitsorganisation WHO vorgegebenen Pandemie-Phasen. Diese sollen laut den EU-Gesundheitsministern schleunigst überarbeitet und präzisiert werden, so Auer.
In Österreich wird - genau wie in Deutschland, Spanien, Slowenien und Luxemburg - ab 27. Oktober mit den Impfungen begonnen. 500.000 Dosen sollen bis dahin vom Pharma-Konzern Baxter geliefert werden. Die Niederlande warten noch bis Anfang November. Italien plane eine Immunisierung habe aber noch keinen Vertrag mit einem Pharmaunternehmen abgeschlossen oder vorbereitet. Rumänien und Bulgarien haben überhaupt noch nicht mit Pharma-Firmen verhandelt und besitzen auch keine Impfstoffe.
Neuerkrankungen vor allem in Salzburg
409 Kinder und Erwachsene in Österreich sind seit Ausbruch der Schweinegrippe im April in Mexiko an der neuen Influenza A (H1N1) erkrankt. Vergangene Woche waren vor allem Personen aus Salzburg und schulpflichtige Mädchen und Burschen betroffen, teilte das Gesundheitsministerium am Freitag mit. Die Infektionen seien allerdings nicht gehäuft aufgetreten, daher seien keine Maßnahmen an Schulen notwendig. Insgesamt kam es innerhalb von sieben Tagen zu 18 Ansteckungen.
Bis auf eine 29-jährige Tirolerin, die stationär behandelt wurde, befanden sich alle Patienten in Heimquarantäne. Die Fälle traten in Salzburg (zwölf), Niederösterreich, Tirol (je zwei Fälle), Wien und Oberösterreich (je ein Fall) auf. Es gab weiterhin keine schweren Krankheitsverläufe. Bis auf drei Betroffene waren alle unter 29 Jahre alt. Unter den Erkrankten befanden sich unter anderm zwei vier und sechs Jahre alte Mädchen, die nach Aufenthalten in Texas und China krank heimkehrten.
(Ag.)