Zahlreiche Verletzte bei Silvesterfeiern

Nicht ganz ungefährlich, der Silvester-Spaß
Nicht ganz ungefährlich, der Silvester-SpaßAPA
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In Linz erlitten gleich zehn Personen bei einer großen Party eine Rauchgasvergiftung, in Leipzig fand die Polizei zwei Finger.

Bei einer großen Silvesterparty in einem Linzer Wein- und Eventkeller sind am Sonntag gegen 1.35 Uhr zehn Personen durch Rauchgase verletzt worden. Bei einer mit Flüssiggas betriebenen Heizkanone war es laut Polizei zu einer Verpuffung gekommen. Die ersten Feuerwehrleute an Ort und Stelle stellten eine erhöhte Kohlenmonoxid-Konzentration in den Räumen fest und leiteten die Evakuierung ein. Wie erste Ermittlungen der Polizei zeigten, hätte die Butangas-Heizkanone nicht betrieben werden dürfen, da die erforderliche Be- und Entlüftung nicht vorhanden war.

"Wir sind mit Atemschutztrupps in das Gebäude gegangen und haben die Gäste zum Verlassen der Gewölbe aufgefordert. Die Personen sind dann draußen an die Polizei und die Rettung übergeben worden", sagte Einsatzleiter Andreas Ilk von der Berufsfeuerwehr Linz zur APA. Mehrere Besucher der für 240 Personen genehmigten Veranstaltung klagten über Atembeschwerden und hatten verrußte Gesichter. Laut Ilk dürften sich beim Einsatz rund 200 Menschen in den Kellergewölben befunden haben. Es sei aber gar nicht so einfach gewesen, viele Leute zum Verlassen des Gebäudes zu bewegen. Die Polizei nahm zudem einen Gast fest, der unbedingt zurück in das Lokal wollte und sich Helfern gegenüber äußerst aggressiv verhielt.

Gesichtsverletzungen durch Feuerwerkskörper

Es gab auch wieder zahlreiche Verletzte durch Pyrotechnik-Unfällt, etwa in Kärnten: Ein 53-Jähriger aus Spittal erlitt schwere Verletzungen im Gesicht, als eine Rakete nach dem Anzünden sofort explodierte. In Völkermarkt wiederum machte laut Polizei ein 41 Jahre alter Mann kurz vor Mitternacht den Fehler, dass er eine mehrere Jahre alte Batterie mit Feuerwerkskörpern zündete. Eine Rakete explodierte und verletzte den Mann schwer am Kopf. Ebenfalls schwer verletzt wurde ein 48-Jähriger Friesacher. Auch ihm detonierte eine Rakete zu früh und erwischte ihn im Gesicht. Die Feuerwehren mussten zu mehreren kleinen Bränden ausrücken. Einen kleinen Waldbrand gab es so etwa auf der Turracher Höhe, bei Hermagor fing eine Böschung Feuer. Auslöser der Brände dürften Feuerwerkskörper gewesen sein, die trotz eines Abschussverbots aufgrund der Trockenheit gezündet worden waren.

Zwei Feiernde sind in der Silvesternacht in Vorarlberg durch Feuerwerkskörper verletzt worden. Laut Polizei explodierte einem 44-Jährigen auf einem Parkplatz in Bludenz ein Böller in der Hand. Der Mann erlitt dabei schwere Verletzungen an der Hand und im Genitalbereich. Auf einem Campingplatz in Riefensberg wurde eine 23-Jährige von einer herabfallenden Rakete am Kopf getroffen. Die junge Frau erlitt durch den bereits abgebrannten Feuerwerkskörper eine Rissquetschwunde.

Die niederösterreichischen Rettungsdienste mussten in der Silvesternacht zu elf Einsätzen nach Unfällen mit Böllern und Raketen ausrücken, und damit um vier weniger als im Vorjahr. Von 19.00 bis 6.00 Uhr wurden 320 Notfalleinsätze absolviert. Damit sei Silvester 2016 einer der einsatzreichsten der vergangenen Jahre gewesen,

Finger lagen in Unterführung

Im deutschen Leipzig hat die Polizei in der Silvesternacht zwei vermutlich von Feuerwerk abgesprengte Finger gefunden. Diese hätten in einem Fußgängertunnel am Hauptbahnhof gelegen, teilte die Polizei am Sonntag mit. Später habe sich herausgestellt, dass die Finger einem Mann gehörten, der nach Mitternacht in eine Notfallaufnahme eingeliefert worden war. Die Beamten brachten die Körperteile ins Spital.

(APA)

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