Es gab 30 Festnahmen und drei Anzeigen nach sexueller Belästigung. "Nichts außerhalb der Norm", hieß es seitens der Exekutive.
Für eine Großstadt wie Wien ist die Bilanz der Polizei nach der Silvesternacht sehr positiv ausgefallen. "Nichts außerhalb der Norm", fasst ein Polizeisprecher an Neujahrstag die Einsätze zusammen. Zu tun gab es für die Beamten aber trotzdem genug, 30 Personen wurden festgenommen, zehn davon wegen strafrechtlicher Delikte (Stand: Sonntag früh).
Das Thema sexuelle Belästigung stand im Fokus der Prävention. Im Vorfeld der Feierlichkeiten hatte die Exekutive am Silvesterpfad Taschenalarme für Frauen verteilt. In der Stadt - vor allem in der City - waren zivile Streifen des Landeskriminalamts unterwegs. Vorläufig wurden drei Vorfälle angezeigt, die Tatorte waren die Innen- und Leopoldstadt.
Fünf Körperverletzungen am Silvesterpfad
Die Polizei legte außerdem besonderes Augenmerk auf Verstöße gegen das Pyrotechnikgesetz. "Es wurden 53 Verwaltungsanzeigen gelegt und etliche Gegenstände sichergestellt", hieß es. Durch illegales und unsachgemäßes Abfeuern von Raketen kam es in mehreren Bezirken zu Sachbeschädigungen an Hausmauern und Balkonen sowie Bränden. Fünf Brandstiftungen, zwei Körperverletzungen und 28 Sachbeschädigungen durch Pyrotechnik wurden angezeigt.
Am Silvesterpfad wurden fünf Körperverletzungen angezeigt. Sonst kam es lediglich zur Verwaltungsübertretungen, fünf Personen wurden vorläufig festgenommen. Im gesamten Stadtgebiet gab es 500 Lärmeinsätze der Polizei, elf Lenker mussten nach Alkoholkontrollen ihre Führerscheine abgebenen.
Attacke gegen Polizisten
Ein direkter Angriff Beamtee der Bereitschaftspolizei ereignete sich kurz vor dem Jahreswechsel am Ruprechtsplatz in der Wiener Innenstadt, nachdem es zu zwei kleinen Explosionen gekommen war. Laut dem Bericht eines Zeugen war ein unbeteiligter Passant mit gezogener Pistole auf die Polizisten zugegangen und hatte Leuchtmunition gezielt in deren Richtung abgefeuert. Die Beamten wurden nur knapp verfehlt.
Mit Hilfe des Zeugen wurde der Mann im Getümmel ausgemacht und festgenommen. Wie die Polizei am Sonntag berichtete, handelt es sich um einen 20-jährigen Wiener, der eine Alkoholisierung von 1,44 Promille aufwies. Bei ihm wurden eine Schreckschusspistole und dutzende Knallkörper und Feuerwerkspatronen sichergestellt. Drei Beamte erlitten ein Knalltrauma.
25 Personen aus brennendem Haus gerettet
Zu mehr als 230 Einsätzen ist die Berufsfeuerwehr Wien in der vergangenen Dienstschicht ausgerückt. In Favoriten wurden 25 Personen aus einem Gebäude gerettet: Ein Brand war am Balkon einer Wohnung ausgebrochen, es kam zu intensiver Verrauchung. Das Feuer breitete sich aus und drohte auf andere Räumlichkeiten überzugreifen, berichtete die Feuerwehr, die das verhindern konnte.
Es war knapp vor Jahreswechsel, als Passanten auf den Brand auf einem Balkon einer Wohnung in der Absberggasse aufmerksam wurden. Sie konnten die Bewohnerin durch Zurufe alarmieren, die Frau flüchtete selbstständig. Beim Eintreffen der Feuerwehr hatte sich der Brand durch eine geborstene Fensterscheibe auf die Küche und das Wohnzimmer ausgebreitet. Flammen schlugen aus den Fenstern, es bestand die Gefahr eines Übergriffs auf den Balkon der darüber liegenden Wohnung.
(APA)