Dow Jones: Der lange Aufstieg zum 20.000er

US-STOCKS-MARKET
US-STOCKS-MARKET(c) APA/AFP/BRYAN R. SMITH
  • Drucken

Der US-amerikanische Börsenindex Dow Jones hat kürzlich die Marke von 20.000 Punkten übersprungen. Wer nicht mit einem tiefen Absturz rechnet, kann zu Bonuszertifikaten greifen.

New York/Wien. Seit der Wahl von Donald Trump zum 45. Präsidenten der USA ist der US-Leitindex Dow Jones um neun Prozent gestiegen. Er hat dabei nicht nur ein Rekordhoch nach dem anderen erklommen, sondern es in der Vorwoche auch erstmals geschafft, die Marke von 20.000 Zählern zu erreichen.

Der steile Anstieg der vergangenen Monate weckt bei vielen Kursteilnehmern Ängste vor einer Blase und ihrem Zerplatzen. Langfristig freilich wirkt der Anstieg des US-Börsenbarometers nicht ganz so dramatisch: Während der Dow Jones in den Neunzigerjahren knapp fünf Jahre (1995 bis 1999) gebraucht hatte, um sich von 5000 auf 10.000 Punkte zu verdoppeln, hat er nun für die weitere Verdoppelung mehr als drei Mal so viel Zeit benötigt. Drei Mal nahm er Anlauf, zwei Mal wurde er – durch das Platzen der Internet-Bubble und später durch die Finanzkrise – gestoppt. Erst im dritten Anlauf hat er nun den Durchbruch geschafft.

Auf Zehnjahressicht beläuft sich das Plus auf 61 Prozent. Mit einem Investment in Apple-Aktien hätte man sein Vermögen seitdem verzehnfachen, mit Visa-Papieren versechsfachen und mit Nike-Aktien immerhin mehr als vervierfachen können. Verloren hätte man nur mit einem einzigen der 30 Werte, die heute im Dow Jones gelistet sind: General Electric hat um 16 Prozent nachgegeben.

Nullerjahre waren schwach

Besser wäre es gewesen, man hätte die Finanzkrise abgewartet und erst im März 2009 zugeschlagen: Seitdem hat sich der Dow Jones verdreifacht. Bleibt die Frage: Ist der jüngste Börsenanstieg ungewöhnlich steil? Oder waren nur die Nullerjahre so ungewöhnlich schlecht? Tatsächlich waren sie das schwächste Börsenjahrzehnt seit den 1930ern. In den 20 Jahren von 1980 bis 1999 hat sich der Dow Jones vervierzehnfacht.

Wer glaubt, dass es auch in den kommenden Monaten tendenziell nach oben geht, kann zu börsengehandelten Fonds (ETFs) oder Indexzertifikaten greifen, die den Index eins zu eins nachbilden.

Mit Bonuszertifikaten kann man sich auch für den Fall absichern, dass es leicht nach unten geht. Solche Wertpapiere haben eine begrenzte Laufzeit. Am Ende erhält man sein Geld zurück plus einen Bonus, wenn der Index während der Laufzeit nie unter eine bestimmte Barriere gefallen ist. Die Banken handeln im Hintergrund mit Optionen und anderen Wertpapieren. Meist werden dafür auch die Dividenden herangezogen.

Ein Beispiel: Bei einem bereits emittierten Bonuszertifikat der Deutschen Bank auf den Dow Jones (ISIN: DE000DM0UNF0) endet die Restlaufzeit am 15. Dezember 2017. Berührt der Dow Jones bis dahin nie die Barriere von 18.000 Punkten bzw. fällt auch nie darunter, gibt es mindestens einen Ertrag von neun Prozent, sollte der Index über 24.000 Punkte ansteigen, gibt es mehr (allerdings nicht so viel wie bei einem Direktinvestment). Fällt der Dow Jones auf 18.000 Punkte oder noch tiefer, verliert man etwas mehr als mit einem Direktinvestment.

Apple-Aktie zuletzt volatil

Bonuszertifikate gibt es freilich auch für einzelne Aktien, etwa von der BNP Paribas auf den Basiswert Apple (ISIN: DE000PR1JTZ7). Die Aktie kostete zuletzt etwa 121 Dollar. Sollte sie bis 15. Dezember 2017 nie unter 100 Dollar fallen, fährt man einen Ertrag von mindestens 21 Prozent ein. Sollte das Papier jedoch auch nur einmal während der Laufzeit die Schwelle von 100 Dollar berühren oder darunter fallen, gibt es entsprechend weniger Geld zurück. Dass das passiert, ist nicht auszuschließen. In der ersten Hälfte des Vorjahres ist die Aktie mehrmals unter diese Marke gefallen. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.01.2017)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.